Der mutmaßliche „Freibad-Nazi“ aus Braunau sitzt jetzt in U-Haft. Doch das ist leider kein Einzelfall in Oberösterreich. Im vergangenen Jahr wurden ganze 956 Hassdelikte zur Anzeige gebracht. Das Motiv für solch eine Tat ist ganz unterschiedlich.
Jener 32-jährige Braunauer, der im Freibad seiner Heimatstadt sehr freizügig NS-Tattoos gezeigt haben soll, ist jetzt in die Untersuchungshaft gewandert. Gegen ihn gibt’s, wie berichtet, ein weiteres laufendes Ermittlungsverfahren wegen Bildern mit Nazi-Symbolen und er ist auch schon dreimal einschlägig und insgesamt zwölfmal vorbestraft. Ob er sich wieder vorm Geschworenengericht verantworten muss, ist noch zu klären, solange gilt die Unschuldsvermutung.
Hassdelikte sind aber viel mannigfaltiger als die Parolen und hetzerischen Bilder Ewiggestriger. Der „Hate Crime Bericht“ des Innenministeriums zeigt auf, dass im Vorjahr in OÖ 956 Hassdelikte angezeigt wurden, nach Wien und NÖ die drittmeisten. Aufschlussreich sind die Motive für „Vorurteilstaten“.
Interessante Motiv-Verteilung
In der Kategorie Weltanschauung wird auf Platz 1 gegen „westliche Demokratien“ gewettert (178 Fälle), bei Angriffen wegen der Religion liegen Christen (38) vor Juden (34) und Muslimen (30). Beeinträchtigte wurden 32 Mal beschimpft, Homosexuelle 33 Mal, und gegen Heterosexuelle wandten sich zwei Angriffe.
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