„Absurd!“ „Der falsche Weg.“ Die heimische Papierindustrie läuft Sturm, weil die Europäische Union bei Verpackungen eine verpflichtende Mehrwegquote einführen will. Manfred Hackl, der Chef von Kunststoffrecycling-Anlagenhersteller Erema aus Ansfelden, sieht diese Debatte gelassen.
Wenn die EU etwas neu macht, ist es nicht immer praktisch. Das zeigt sich bei den Einweg-Kunststoff-Verpackungen mit einem Volumen von bis zu drei Litern, bei denen ab Juli 2024 die Verschlüsse fest mit Flasche, Packerl und Co. verbunden sein müssen. Jetzt regt die geplante Verpackungsverordnung auf - vor allem die Papierindustrie läuft dagegen Sturm, weil die EU eine verpflichtende Mehrwegquote will.
Das aber benachteiligt Verpackungen aus Kartons, Wellpappe und Papier, weil diese ja im Altpapier landen, recycelt und zu neuen Produkten verarbeitet werden. „Ein funktionierendes Kreislaufsystem in Frage zu stellen und Re-use einen pauschalen Vorrang einzuräumen, ist der falsche Weg“, ärgert sich Propak-Obmann Georg Dieter Fischer.
„Das Beste ist, wenn ich gar keine Verpackung brauche“
Und wie sieht das Manfred Hackl, Chef des Kunststoffrecycling-Anlagenherstellers Erema aus Ansfelden? „Das Beste ist, wenn ich gar keine Verpackung brauche. Wir können die Welt nicht zumüllen.“ Der Manager sieht die Debatte gelassen, stellt klar: „Wenn es möglich ist, sollte man die Verpackung generell weglassen. Braucht man aber eine, gibt‘s in Bezug auf das Material verschiedene Möglichkeiten. Zu 95 Prozent wird da die Wahl auf Kunststoff fallen.“ Die Erema lieferte allein im Vorjahr 380 Kunststoffrecyling-Anlagen aus und ist Weltmarktführer.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.