Seine Panik vor fremden Menschen ist sehr berechtigt und hat einen schlimmen Hintergrund: Ein herumirrender sogenannter Angsthund sorgte am Donnerstagvormittag in der Welser Innenstadt für Aufregung. Als ihn eine Streife einfing, eskalierte die Situation.
Mehrere Notbremsungen, aufregte Autofahrer und ein panischer Dackel, der kreuz und quer durch die Straßen der Innenstadt von Wels in Oberösterreich lief: Am Donnerstagvormittag sorgte der verzweifelte Vierbeiner für Chaos. Schließlich konnte der Bello um 10.30 Uhr von einer Streife eingefangen werden. Doch der Einsatz war schmerzhaft. Der verängstigte Dackel biss eine Beamtin zweimal, verletzte sie am linken Daumen und am rechten Zeigefinger. Die Polizistin musste im Spital behandelt werden.
Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Wuffi aus Ungarn stammt und ein „Angsthund“ ist. Er war bereits am Vorabend ausgebüxt, als ihn seine Besitzerin in ein Lokal mitgenommen hatte und dort ein Glas zerbrochen war.
Solche Angsthunde geraten rasch in Panik. Sie sind einfach aufgrund ihrer negativen Erfahrungen mit Menschen traumatisiert.
Hundetrainer Sascha Steiner
Bild: zVg
Doch was sind solche „Angsthunde“?
Der oberösterreichische Hundetrainer Sascha Steiner – er ist als „Dogprofi“ bekannt – sagt: „Das sind sehr stark traumatisierte Hunde, die oft in Tierheimen landen. Meist handelt es sich um Tiere, die aus Ost- oder Südeuropa stammen und dort mit einer Hundeschleife eingefangen wurden. Sie werden von allem in Panik versetzt, reagieren dann so, dass sie entweder weglaufen oder zuschnappen, sobald sich ihnen jemand nähert. Sie haben aufgrund ihrer negativen Erfahrungen einfach ganz große Angst vor Fremden. Wenn solche Hunde ausreißen, kann man sie teilweise nur mit Lebendfallen, sprich Käfigen, einfangen.“
„Bitte nur mit therapeutischer Betreuung“
Steiner rät übrigens davon ab, sich aus einer Art Helfersyndrom so einen Vierbeiner zuzulegen. „Meiner Erfahrung nach funktioniert so etwas nur, wenn der Hund sofort therapeutische Begleitung durch einen ausgebildeten Trainer bekommt.“
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