Ausbildungs-Offensive

Kratzt OÖ bei Suche nach Pflegekräften die Kurve?

Oberösterreich
17.07.2023 11:20

Die Möglichkeit, auch ohne Matura die Diplom-Pflegeausbildung zu machen, wird über das Jahr 2023 hinaus verlängert. Das Interesse daran ist riesengroß, jetzt sollen die Kurse ausgeweitet werden.

Die Lehrveranstaltungen im Herbst sind längst ausgebucht, die Wartelisten lang: Bei zwei Kursen in Linz und einem in Ried im Innkreis lassen sich je 20 Pflegeassistenten zu Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegekräften (DGKP) ausbilden.

Nachfrage nach Weiterqualifizierung ist groß
Die Möglichkeit, das auch ohne Matura tun zu können, wird in Oberösterreich jetzt über 2023 hinaus verlängert – auch deshalb, weil die Nachfrage nach der verkürzten Weiterqualifizierung riesig ist.

Zu wenige Kursplätze
Laut Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) hätten sich für den Kurs in Ried mehr als 100 Interessierte angemeldet, für jene in Linz rund 130. Daher habe er jetzt die Ausbildungsträger damit beauftragt, eine Kursoffensive zu starten, sagt Hattmannsdorfer. Das Angebot soll ausgeweitet werden, die Caritas etwa, der bereits ein Kurs angeboten wurde, habe Interesse signalisiert.

10.000 zusätzliche Pflegekräfte nötig
Mehr Menschen die Pflegeausbildung zu ermöglichen, könnte ein wichtiger Schritt sein. Immerhin braucht Oberösterreich laut Landesrechnungshof bis 2030 fast 10.000 neue Pflegekräfte. Vor allem DGKP werden dringend benötigt. Ihr Mangel ist einer der Hauptgründe, warum Betten in Pflegeheimen gesperrt werden müssen.

Zitat Icon

Diplomierte Pflegekräfte sind faktisch der Flaschenhals der Altenpflege, da gewisse Abläufe in den Alten- und Pflegeheimen an ihnen hängen.

Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), Soziallandesrat

Verdienst ist vergleichsweise hoch
Ein weiteres Argument, einen Beruf in diesem Bereich zu ergreifen, könnten die Einstiegsgehälter sein. So verdient eine DGKP laut Landesdienst-Schema 3195 Euro brutto, in der Pflegefachassistenz (PFA) sind es 2838. Mit 2078 Euro ist selbst das Einstiegsgehalt einer Hilfskraft nicht ohne, und mit der verpflichtenden Weiterqualifizierung zur Heimhilfe kommt man auf mindestens 2380 Euro.

Zum Vergleich: Absolventen eines Bachelorstudiums an einer öffentlichen Universität verfügen laut Statistik Austria sechs Monate nach Abschluss über ein Brutto-Medianeinkommen von 2427 Euro.

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