Kandidaten-Coup
Putin und sein überraschender “Wahlgegner”
Dieser, so das Kalkül Putins, könnte die Stimmen der nach Freiheit und Demokratie rufenden Jugend auf sich vereinen. Das würde Putin nicht schaden, da er deren Stimmen ohnehin nicht erhalten würde, der Urnengang bekäme aber ein demokratisches Gesicht, der Schein wäre gewahrt.
"Putin-Kritik gehört nicht zum Programm"
Prochorow, der sein Geld unter anderem im Aluminium-Geschäft gemacht hat und mit einem Vermögen von 13 bis 18 Milliarden Dollar als drittreichster Mann Russlands gilt, hatte am Montag überraschend seine Kandidatur bekannt gegeben - und zugleich gesagt: Kritik an Putin gehöre nicht zu seinem Programm.
Prochorow dürfte auf das Amt des Premiers schielen. Denn für den Absturz der Putin-Partei bei den Parlamentswahlen wird wohl Noch-Präsident Dmitrij Medwedew zahlen müssen. Statt, wie bisher mit Putin vereinbart, Premier, könnte er nach den Präsidentschaftswahlen "nur" Parlamentspräsident werden. Der bisherige Parlamentspräsident Boris Gryslow hat nämlich am Mittwoch seinen Rücktritt erklärt (siehe Infobox).
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