290 Mio. Jahre alt

Deutsche Forscher finden versteinerte Ur-Skorpione

Wissenschaft
15.11.2011 16:37
Auf der Suche nach Fossilien im sogenanten "Versteinerten Wald" in der Nähe der deutschen Stadt Chemnitz sind Wissenschaftler in fünf Metern Tiefe auf zwei vollständig erhaltene Abdrücke von Ur-Skorpionen gestoßen.

Nach Angaben von Grabungsleiter Ralph Kretzschmar sind die kräftigen Scheren, der Schwanz sowie vier Beinpaare der etwa zehn Zentimeter langen Tiere erkennbar.

Als Glücksfall für die Wissenschaft erwies sich ein Vulkanausbruch vor 290 Millionen Jahren, der Pflanzen und Tiere genau dort konservierte, wo sie einst lebten. Es habe zwar schon ältere fossile Nachweise von Skorpionen gegeben, aber noch keinen einzigen aus dem Perm-Zeitalter, erklärten die Forscher am Montag. 

An der 400 Quadratmeter großen Grabungsstelle waren erst im Sommer die Abdrücke eines Ur-Sauriers (Bericht in der Infobox)entdeckt worden, zuletzt fanden die Forscher im vergangenen Monat eine gut erhaltene Baumwurzel. Chemnitz will sich um Aufnahme des "Versteinerten Waldes" ins UNESCO-Welterbe bemühen.

Mit der Analyse der Funde wurden Experten der TU Bergakademie Freiberg und des Berliner Naturkundemuseums betraut. Das Chemnitzer Museum für Naturkunde will die Funde am Mittwoch gemeinsam mit einem noch heute vorkommenden Waldskorpion erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.

Fotos: Museum für Naturkunde Chemnitz/Tietz

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