Als er bei einem Stausee ein Selfie machen wollte, rutschte einem Lebensmittelinspektor in Indien das Mobiltelefon aus der Hand. Anstatt sich damit abzufinden, dass sein Handy unwiederbringlich verloren ist, ließ er das Wasser auspumpen. Das hat schwerwiegende Folgen.
Weil sein Gerät angeblich sensible Verwaltungsdaten enthielt, ließ der Beamte Rajesh Vishwas die Sache auch nicht ruhen, als Taucher sein Handy nicht finden konnten. Er ließ zwei dieselbetriebene Pumpen heranschaffen, um den Kherkatta-Stausee im indischen Bundesstaat Chhattisgarh, auszuleeren, berichtete die indische Zeitung „The National“.
Vier Millionen Liter abgepumpt
Fast vier Tage lang wurden so über vier Millionen Liter Wasser aus dem Reservoir gepumpt. Gegenüber lokalen Medien erklärte Vishwas, dass er von einem Beamten die Erlaubnis bekommen habe, etwas Wasser in einen nahegelegenen Kanal zu leiten, weil das angeblich „den Landwirten zugutekomme, die dann mehr Wasser hätten“.
Die zuständige Behörde war anderer Ansicht: Nach einer Beschwerde eilte ein Beamter der Abteilung für Bewässerung und Wasserressourcen zum Wasser-Reservoir in Zentralindien und stoppte die wahnwitzige Aktion.
Der Lebensmittelinspektor wurde suspendiert, weil er seine Position missbrauchte und keine offizielle Erlaubnis der zuständigen Beamten eingeholt hatte. Die Bezirkschefin kündigte eine Untersuchung an. „Wasser ist eine wertvolle Ressource und darf nicht verschwendet werden“, erklärte sie gegenüber „The National“.
Auch von höherer Stelle kam Kritik: „Während die Menschen in sengenden Sommern auf Tankwagen zur Wasserversorgung angewiesen sind, hat der Beamte Hunderttausende Liter abgelassen, die für die Bewässerung hätten verwendet werden können“, twitterte der Vizepräsident der indischen Regierungspartei BJP (siehe oben).
Handy wurde gefunden
Und das Handy? Es wurde tatsächlich aus dem über vier Meter tiefen Reservoir gefischt - wegen des Wasserschadens war es aber kaputt.
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