Erklärung abgegeben

Terrorgruppe ETA: “Bewaffneter Kampf in Spanien beendet”

Ausland
20.10.2011 19:26
Die baskische Untergrundorganisation ETA (Euskadi Ta Askatasuna, übersetzt: Baskenland und Freiheit) gibt die Strategie des Terrors auf. Die ETA gab am Donnerstagabend das "definitive Ende ihrer bewaffneten Aktivitäten" bekannt. Eine entsprechende Erklärung wurde am Abend auf der Website der baskischen Zeitung "Gara" veröffentlicht.

Die von der EU als Terrororganisation eingestufte ETA kämpfte seit mehr als vier Jahrzehnten gewaltsam für die Unabhängigkeit des Baskenlandes in Nordspanien und Südfrankreich. Dabei gab es mehr als 800 Todesopfer. In San Sebastian findet seit mehreren Tagen eine internationale Friedenskonferenz unter Vorsitz des früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan statt. Dabei hatte sich die Erklärung der ETA bereits abgezeichnet, eine Auflösung der Organisation soll aber nicht beschlossen werden.

Bei der hochkarätig besetzten Konferenz berieten ETA-Angehörige, Regierungsvertreter und ranghohe Persönlichkeiten aus dem Ausland über Wege zur Beilegung des Konflikts. An der Konferenz nahmen neben Annan auch der Chef der nordirischen nationalistischen Partei Sinn Fein, Gerry Adams, sowie der ehemalige irische Ministerpräsident Bertie Ahern teil. Er hoffe, dass im Baskenland eine ähnliche Lösung gefunden werden könne wie in Nordirland, sagte Adams am Montag dem Radiosender RTE.

Seit 2009 keine Anschläge mehr verübt
Die durch zahlreiche Festnahmen geschwächte Gruppe hat seit August 2009 keine Anschläge mehr in Spanien verübt. Im Jänner 2011 wurde eine Waffenruhe verkündet. Im September gab die ETA bekannt, dass die meisten der 700 inhaftierten Mitglieder zugestimmt hätten, die Gewalt zu beenden.

In Spanien finden am 20. November Parlamentswahlen statt, bei denen den Sozialisten wegen der Wirtschaftskrise eine herbe Niederlage vorausgesagt wird. Medienberichten zufolge habe die ETA danach getrachtet, ihre Entscheidung noch in der Amtszeit Zapateros bekannt zu geben.

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