7 Sichtungen im Mai

Immer mehr Menschen bekommen Wolf in OÖ zu sehen

Oftering, Holzhausen, Pötting, Bad Schallerbach - seit vergangenem Wochenende kommt es vermehrt zu Wolfssichtungen. Deshalb war Jäger Gerald Jungmeier wenig überrascht, als er beim Abendansitz in Kirchberg-Thening vermutlich einen Wolf beobachtete. Dieser stellte einer Gruppe Rehe nach, die sich vom Räuber wenig beeindruckt zeigten und nur verhalten die Flucht ergriffen.

Auch der Wolf selbst war offenbar nicht auf Beute aus. Was daran liegen könnte, dass die Tiere im Rudel jagen und ein eventuell junges Exemplar gegen ein gesundes Reh wenig Chancen hat. So schnell wie der Wolf aufgetaucht war, verschwand er auch wieder im angrenzenden Wald. Jungmeier, der selbst nur etwa 500 Meter von der Stelle entfernt wohnt, sagt: „Es macht schon etwas mit einem. Vielleicht werde ich künftig öfter schauen, wenn ich nachts im Wald unterwegs bin.“

Vermutlich auf Suche nach Revier
Angst hat er aber keine – und Risse wurden in diesem Gebiet zumindest bis jetzt ebenfalls noch nicht gemeldet. Bei dem Tier handelt es sich vermutlich um einen Jungwolf, der das Rudel verlassen musste und nun sein eigenes Revier sucht. „Dabei legen Männchen bis zu 1000 Kilometer zurück“, weiß Gottfried Diwold, Wolfsbeauftragter des Landes. Er vermutet, dass der Junggeselle weiterzieht, denn alle geeigneten Lebensräume in Oberösterreich seien bereits von Rudeln bewohnt.

Im nördlichen Mühlviertel haben sich die Menschen an Sichtungen gewöhnt, hier wird nicht mehr jede gemeldet.

Gottfried Diwold, Wolfsbeauftragter des Landes Oberösterreich

Neue Verordnung für Risikowölfe
Derzeit ist eine neue Landesverordnung in Begutachtung. Sie sieht Vergrämungs- oder Entnahmemaßnahmen für sogenannte Risiko- oder Schadwölfe vor. Das sind Tiere, die z.B. wiederholt Nutztiere töten oder aggressiv auf den Menschen reagieren.