Gegen 21.30 Uhr hörten eine Krankenschwester und eine Pflegehelferin Hilferufe aus einer Wohnung im fünften Stock des Pflegeheimes in der Maria-Rekker-Gasse 9. Mithilfe des Portiers gelang es den beiden Frauen, die 80-jährige Bewohnerin aus der bereits brennenden und stark verrauchten Wohnung zu bergen. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand die Wohnung in Vollbrand.
Laut ersten Informationen der Brandermittler dürfte eine glosende Zigarette das Feuer ausgelöst haben, Details dazu sind aber noch nicht bekannt. Der Rauch breitete sich schnell in der fünften und sechsten Etage aus. Die Feuerwehr löste Alarmstufe zwei aus und rückte mit rund 80 Einsatzkräften an. Rund 40 Personen mussten zunächst über eine Drehleiter oder das Stiegenhaus evakuiert werden. Die Feuerwehrleute löschten unterdessen die Flammen unter Atemschutz. Gegen 22.45 Uhr hieß es "Brand aus".
Verletzte hauptsächlich pflegebedürftige Menschen
Rund 25 der 235 Betten in dem Heim waren am Sonntag noch nicht wieder benutzbar. Die betroffenen Bewohner wurden in andere Bereiche des Hauses verlegt, sollen aber in den nächsten Tagen in ihre Zimmer zurückkehren können. "Es war bewundernswert, wie sich die Heimbewohner ohne Panik ruhig und gelassen verhalten haben und sogar ihre Mithilfe bei den Aufräumarbeiten anboten", so der Leiter des Pflegeheims, Günther Schwegl, zur "Krone".
Bei den verletzten Bewohnern handelt es sich laut Kolping-Organisation um ältere, pflegebedürftige Menschen. "Unsere ganzen Hoffnungen ruhen darauf, dass sie bald wieder gesund werden", sagte Kolping-Präsidentin Christine Leopold am Sonntag. Sie lobte die Mitarbeiter und die Helfer von Feuerwehr, Polizei und Rettung: "Durch den raschen Einsatz und die hoch professionelle Arbeit aller Beteiligten konnte noch Schlimmeres verhindert werden." Noch in der Nacht wurde mit den Aufräumarbeiten begonnen, damit die Zimmer in dem erst acht Jahre alten Kolping-Pflegeheim schon im Laufe der nächsten Woche wieder zu beziehen sind.
Heim für Ältere und Notleidende
Das Kolpinghaus an der Ecke Favoritenstraße/Maria-Rekker-Gasse in Wien Favoriten beherbergt unter dem Motto "gemeinsam leben" nicht nur rund 235 meist pflegebedürftige ältere Menschen, sondern auch rund 20 alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern in einem eigenen Bereich ("MUKI"), die aufgrund verschiedener Notlagen vorübergehend Unterkunft und Betreuung benötigen. Diese waren allerdings von dem Brand nicht betroffen.
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