8 Monate nach Attacke
Rushdie kritisiert Veranstalter: „Nichts getan“
Acht Monate nach einem lebensbedrohlichen Messerangriff bei einer Konferenz in den USA hat der Schriftsteller Salman Rushdie die Veranstalter scharf kritisiert. Er habe in den vergangenen Jahren Hunderte Vorträge gehalten, sagte der 75-Jährige der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“. „Und immer habe ich den Veranstaltern gesagt: Macht euch nicht verrückt, was die Sicherheit angeht, aber ihr müsst ein gewisses Maß an Sicherheit gewährleisten, so wie für alle Leute, die berühmt sind.“
Doch „an diesem Ort wurde leider nichts getan“, sagte Rushdie weiter. Es habe keine Sicherheitsvorkehrungen gegeben. „Als dieser Kerl auf mich zugerannt kam, stand niemand im Weg.“ Er habe nicht geahnt, dass er ungeschützt auf der Bühne stand. „Ich nahm einfach an, dass die Organisatoren getan hatten, was jeder getan hätte.“
Dramatische Szenen bei US-Konferenz
Der britisch-indische Autor war am 12. August auf der Konferenz in Chautauqua im US-Bundesstaat New York angegriffen und schwer verletzt worden. Er ist seitdem auf einem Auge blind. Der mutmaßliche Angreifer Hadi M., ein US-Bürger mit libanesischen Wurzeln, muss sich wegen versuchten Mordes vor Gericht verantworten.
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Öffentliche Auftritte trotz Khomeini-Fatwa
Rushdie lebte jahrelang unter strengem Polizeischutz an immer wieder wechselnden geheimen Orten. Wegen angeblicher Beleidigung des Propheten Mohammed in Rushdies Buch „Die Satanischen Verse“ hatte Irans damaliges geistliches Oberhaupt Ayatollah Khomeini 1989 in einer Fatwa zur Tötung des Schriftstellers aufgerufen. Vor dem Angriff führte Rushdie aber ein relativ normales Leben und trat immer wieder in der Öffentlichkeit auf.
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