Vermeintliche Bombe

“Leicht verwirrter” Mann deponierte Müll vor Kaserne

Steiermark
29.09.2011 17:57
Einen Großeinsatz der Polizei hat ein Mann am Donnerstag vor der Grazer Gablenzkaserne ausgelöst. Er warf am Vormittag eine schwarze Tasche mit Kleidung und Müll vor einen Wachposten und flüchtete. Da nicht auszuschließen war, dass sich in der Tasche eine Bombe befindet, wurden Spezialisten angefordert. Auch ein Spürhund schlug zunächst an. Um 13.30 Uhr konnten Sprengstoff-Experten Entwarnung geben. Der laut Polizei "leicht verwirrte" Mann wurde wenig später festgenommen.

Es handelt sich um einen 40-jährigen Unterstandslosen, wie die Sicherheitsdirektion Steiermark mitteilte. Bei der Einvernahme kamen die Kriminalisten auf kein Motiv, der Mann hatte die Tasche mit Müll und Kleidungsstücken ohne "jeglichen Hintergrund" bei der Kaserne hingeworfen. Der 40-Jährige wurde wieder auf freiem Fuß gesetzt, weil er keine Drohung ausgesprochen und somit keine strafbare Handlung begangen hat.

Der Unterstandslose war von der Kasernenwache als vermummt beschrieben worden und wurde aufgrund dieses Kennzeichens etwa eine Stunde nach der "Bombenentschärfung" in der Innenstadt von einem Polizisten gesehen und angehalten. Die Vermummung klärte sich rasch auf: Der den Behörden bekannte Mann trägt praktisch als Markenzeichen ständig einen Schal um Hals und Teile des Gesichts.

Der 40-Jährige war um 9.22 Uhr vor der Gablenzkaserne in der Grazer Straßgangerstraße aufgetaucht und wollte bei der Wache die Tasche deponieren - mit dem Hinweis, sie würde abgeholt. Der Posten erklärte, dass man keine Gegenstände annehme, er solle die Tasche wieder mitnehmen. Diese Argumentation ging mehrmals hin und her, bis der Unbekannte die Tasche schließlich am Zaun hinwarf und weglief. Der Wachsoldat alarmierte daraufhin den diensthabenden Offizier, der wiederum die Polizei einschaltete.

Spürhund zeigte "positive Signale"
Die Straße wurde vorübergehend gesperrt. Aus dem unmittelbar neben der Bundesheer-Einrichtung befindlichen Landespolizeikommando rückte ein "sprengstoffsachkundiges Organ" an, um eine erste Untersuchung des Inhalts vorzunehmen und zu klären, ob man die Tasche gefahrlos entfernen könne.

Nachdem jedoch auf diese Weise keine Klarheit geschaffen werden konnte, kam ein Spürhund zum Einsatz, der laut Polizei "positive Signale" zeigte. Anschließend wurde die Tasche auf das Heeresgelände gebracht und mit Sandsäcken gesichert, ein Radpanzer vom Typ "Pandur" sorgte für zusätzlichen Schutz. Schließlich machten sich fünf aus Wien angereiste Experten des Entschärfungsdienstes nach einer kurzen Lagebesprechung an Ort und Stelle gegen 13 Uhr an die Arbeit.

Per Wasserstrahl geöffnet und mit Schnüffelgerät gescannt
Von einem Roboter aus wurde zunächst ein konzentrierter Wasserstrahl auf die Tasche gerichtet, mit dessen Hilfe sie geöffnet werden konnte – dabei kam der harmlose Inhalt zum Vorschein. In der Tasche waren leere Essensverpackungen und alte Kleidungsstücke.

Danach brachte man sicherheitshalber noch ein Schnüffelgerät an einer langen Stange zum Einsatz, mit dem Tasche und Inhalt gescannt wurden. Daraufhin wurde den Inhalt für ungefährlich und den Einsatz für beendet erklärt. "Alles in allem viel Lärm um nichts", so ein Beamter.

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