Nach Ausbruch in USA

Verurteilter Mörder nach 41 Jahren Flucht gefasst

Ausland
28.09.2011 08:02
Nach 41 Jahren ist die Flucht eines der meistgesuchten Verbrecher der USA zu Ende gegangen. Wie die US-amerikanische Bundespolizei FBI am Dienstag mitteilte, wurde der verurteilte Mörder und Flugzeugentführer George Wright (Bild) in Portugal gefasst. Ihm war am 19. August 1970 mit drei Mithäftlingen ein spektakulärer Ausbruch aus einem Gefängnis im US-Bundesstaat New Jersey geglückt.

Der heute 68-jährige Wright sei am Montag in einem Vorort der portugiesischen Hauptstadt Lissabon dingfest gemacht worden, bestätigte die portugisische Kriminalpolizei die Festnahme. Wright habe seit rund 20 Jahren unter falschem Namen in dem Ort gelebt. Die Festnahmeaktion sei unspektakulär erfolgt. Beamte hätten einfach an die Tür des Mannes geklopft, schrieb die portugisische Zeitung "Publico".

68-Jähriger muss zurück ins Gefängnis
Jahrzehntelang hatte es in dem Fall keine Spur gegeben, bis die Fahnder auf eine Übereinstimmung von Fingerabdrücken mit Daten auf einem portugiesischen Ausweis stießen. Wrights Fingerabdrücke waren identisch mit denen eines Mannes mit dem Namen Jose Luis Jorge Dos Santos.

"Danach war es nur noch eine Sache von normaler Polizeiarbeit eine Überwachung einzurichten", sagte Michael Schroeder, ein Sprecher der US Marshals der "New York Times". Die USA fordern jetzt Wrights Auslieferung, damit er den Rest seiner Haftstrafe - 15 bis 30 Jahre - absitzen könne.

Gefängnisausbruch und Flugzeugentführung
Wright hatte mit Komplizen mehrere Raubüberfälle begangen. Bei einem Überfall am 23. November 1962 wurde ein Tankstellenbesitzer getötet. Wright wurde zwei Tage später festgenommen. In einem Gefängnis im US-Bundesstaat New Jersey verbüßte er dann acht Jahre seiner Haftstrafe, eher er am 19. August 1970 mit drei Mithäftlingen ausbrach.

Nach seiner Flucht wurde Wright laut Angaben des FBI Mitglied der Black Liberation Army, einer militanten Untergrundgruppe. Knapp zwei Jahre nach seinem Ausbruch, am 31. Juli 1972, war er als Priester getarnt an der Entführung eines Flugzeuges von Detroit nach Miami beteiligt.

FBI-Agent in Badehose übergab Lösegeld
Wright und seine Komplizen verlangten für die Freilassung der 86 Passagiere eine Million Dollar - damals das höchste jemals geforderte Lösegeld. Ein FBI-Mitarbeiter musste einen Sack mit 32 Kilogramm Geld nur mit einer Badehose bekleidet übergeben. So hatten es Wright und seine Helfer gefordert.

Nachdem sie das Lösegeld kassiert hatten und die Passagiere von Bord gegangen waren, zwangen sie den Piloten zunächst nach Boston und dann weiter nach Algerien zu fliegen, wo sie Asyl beantragten. Die algerischen Behörden übergaben den USA das Flugzeug samt Lösegeld, die Luftpiraten wurden dagegen nach kurzer Haft freigelassen.

Komplizen in Frankreich festgenommen
1976 wurden Wrights vier Komplizen in Paris festgenommen und verurteilt. Frankreich weigerte sich, sie an die USA auszuliefern. Dort hätten ihnen längere Strafen gedroht. Die Verteidigung hatte damals geltend gemacht, die Flugzeugentführung sei durch Rassendiskriminierung in den USA motiviert gewesen. Nur von Wright fehlte bis Montag jede Spur.

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