"1.200 Leichen"

Übergangsrat in Libyen meldet Fund von Massengrab

Ausland
26.09.2011 10:37
Ermittler des libyschen Übergangsrates haben eigenen Angaben zufolge in der Hauptstadt Tripolis ein Massengrab mit mehr als 1.200 Leichen gefunden. Bei den Getöteten handle es sich um Häftlinge aus dem Staatssicherheitsgefängnis Abu Salim, die im Juni 1996 von Schergen des Gadafi-Regimes niedergemetzelt worden seien, zitierten arabische Medien am Sonntag einen Sprecher des Übergangsrates.

Das Abu-Salim-Massaker gilt als die grausame Vergeltung des Regimes von Ex-Machthaber Muammar al-Gadafi für eine Häftlingsrevolte, die wegen schlechter Haftbedingungen ausgebrochen war. Angeordnet soll das Blutbad der Geheimdienstchef Abdullah al-Senussi haben. Er ist wie Gadafi und dessen Sohn Saif al-Islam untergetaucht und steht beim Strafgericht in Den Haag unter Anklage.

Leichen mit Säure übergossen
Die Leichen der Opfer wurden nie an die Angehörigen übergeben. Menschenrechtler hatten stets vermutet, dass sie im Bereich des Gefängnisses verscharrt und mit Säure übergossen wurden, um die Spuren zu verwischen.

Das Abu-Salim-Gefängnis war bis zum Zusammenbruch des Regimes vor einem Monat in Betrieb. Die Insassen waren dort aus politischen Gründen inhaftiert, in fast allen Fällen ohne Anklage, Haftbefehl oder Gerichtsurteil. Zur Zeit der Befreiung von Tripolis durch die Milizen des Übergangsrates verließ das Wachpersonal die Haftanstalt, die Gefangenen gingen nach Hause.

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