TerraUSD-Zusammenbruch

Von Interpol gesuchter Krypto-Boss Kwon verhaftet

Web
24.03.2023 09:30

Einer der meistgesuchten mutmaßlichen Wirtschaftskriminellen ist offiziellen Angaben zufolge in Montenegro verhaftet worden. Die montenegrinische Polizei habe den flüchtigen Kryptowährungs-Unternehmer Do Kwon „mit gefälschten Dokumenten“ am Flughafen in Podgorica festgenommen, erklärte Innenminister Filip Adzic im Onlinedienst Twitter.

Der Zusammenbruch seines Startups Terraform Labs hat im vergangenen Jahr rund 40 Milliarden Dollar Anlegerkapital vernichtet und die globalen Kyptomärkte erschüttert. Mit der Festnahme des 31-jährigen Do Kwon ist einer der meistgesuchten mutmaßlichen Kryptobetrüger in Gewahrsam der Polizei.

Do Kwon war der CEO und Mitgründer eines Startups namens Terraform Labs mit Sitz in Singapur, das die Kryptowährungen TerraUSD und die Schwesterwährung Luna herausgab. Beide implodierten im Mai 2022, Terraform Labs ging pleite und Do Kwon setzte sich ab.

Weltweite Fahndung seit September
Südkorea hatte Interpol im September angerufen, um Kwon zur weltweiten Fahndung in 195 Interpol-Mitgliedsstaaten ausschreiben zu lassen. Im Zusammenhang mit der Pleite von Terraform Labs werden er und fünf weitere Personen gesucht. Die US-Börsenaufsicht (SEC) wirft dem Südkoreaner „einen milliardenschweren Betrug“ vor.

„Stablecoin“ TerraUSD kollabierte
Terraform Labs bot TerraUSD als sogenannte „Stablecoin“ an. Stablecoins sind eigentlich an stabile Vermögenswerte wie den Dollar gekoppelt, um drastische Kursschwankungen zu verhindern. TerraUSD war jedoch über einen anderen bei manchen Stablecoins üblichen Mechanismus an die frei handelbare Schwesterwährung Luna gebunden.

Im Mai letzten Jahres stürzten die Kurse beider Währungen ins Bodenlose unter die Ein-Dollar-Marke und vernichteten die Ersparnisse von Anlegern. Die südkoreanische Regierung leitete daraufhin Ermittlungen wegen des Crashs ein und ließ den mittlerweile flüchtigen Do Kwon international zur Fahndung ausschreiben.

Rufe nach mehr Krypto-Regulierung
Kryptowährungen sind nach einer Reihe von Kontroversen und Skandalen zunehmend ins Visier der Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt geraten. Zuletzt sorgte der Konkurs der Kryptobörse FTX und seinem Schwesterunternehmen Alameda Research Ende vergangenen Jahres für Schlagzeilen. Durch den Zusammenbruch der beiden Firmen löste sich ein virtuelles Handelsgeschäft mit einem geschätzten Marktwert von 32 Milliarden Dollar in Luft auf.

Der Fall von FTX sowie der Untergang der beiden großen Krypto-Geldgeber Silvergate und Signature in den USA inmitten einer Reihe von Bankenzusammenbrüchen hat enorme Zweifel an der langfristigen Lebensfähigkeit von Kryptowährungen geweckt und andere Plattformen, die auf dem Erfolg von Bitcoin und anderen digitalen Währungen aufbauen, unter Druck gesetzt.

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