Die US-Regierung will ihre Beteiligungen an bereits staatlich geförderten Computerchip-Herstellern offenbar ausweiten. US-Handelsminister Howard Lutnick prüfe, wie die Regierung im Gegenzug für Mittel aus dem sogenannten CHIPS Act Aktienpakete von Unternehmen wie Micron, TSMC und Samsung erhalten könne, so zwei Insider gegenüber Reuters.
Damit weitet die Regierung einen Plan aus, der bereits für den Branchenprimus Intel bekannt ist. Ein Großteil der Fördergelder ist noch nicht ausgezahlt worden.
Weißes Haus verweist auf nationale Sicherheit
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, hatte am Dienstag bestätigt, dass Lutnick an einer Vereinbarung mit Intel über eine zehnprozentige Staatsbeteiligung arbeite. „Der Präsident will die Bedürfnisse Amerikas sowohl aus nationaler Sicherheitssicht als auch aus wirtschaftlicher Sicht an erste Stelle setzen“, sagte sie vor Journalisten.
Obwohl Lutnick erklärt hatte, die Regierung wolle Intel nicht vorschreiben, wie es sein Geschäft zu führen habe, wäre eine solche Beteiligung beispiellos. Sie würde eine neue Ära des US-Einflusses auf Großunternehmen einläuten.
Fast 53 Milliarden Dollar im Topf
Das Handelsministerium verwaltet den 52,7 Milliarden Dollar (rund 45,11 Milliarden Euro) schweren CHIPS Act, der Zuschüsse für den Bau von Chipfabriken in den USA vorsieht. Den Insidern zufolge ist auch Finanzminister Scott Bessent an den Gesprächen beteiligt, Lutnick treibe den Prozess jedoch voran und US-Präsident Donald Trump gefalle die Idee.
Ende vergangenen Jahres hatte das US-Handelsministerium Subventionen in Höhe von 4,75 Milliarden Dollar für Samsung, 6,2 Milliarden für Micron und 6,6 Milliarden für TSMC für die Halbleiterproduktion in den USA beschlossen. TSMC lehnte eine Stellungnahme ab. Micron, Samsung und das Weiße Haus reagierten zunächst nicht auf Anfragen.
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