Langzeitstudie zeigt

Vaterschaft senkt Testosteron-Spiegel im Speichel

Wissenschaft
12.09.2011 14:25
Frischgebackene Väter haben deutlich weniger Testosteron im Speichel als vor der Geburt des Kindes. Und: Je mehr sich Männer um ihren Nachwuchs kümmerten, desto geringer sei die Konzentration des männlichen Geschlechtshormons, schreiben US-Forscher über die Ergebnisse einer Langzeitstudie auf den Philippinen in den "Proceedings" der amerikanischen Akademie der Wissenschaften (PNAS).

Vorangegangene Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass Väter niedrigere Werte des männlichen Geschlechtshormons im Speichel haben als Single-Männer. Laut Christopher Kuzawa von der Northwestern Universität in Evanston in Illinois war jedoch nicht geklärt, ob die Vaterschaft das Testosteron unterdrückt oder ob Männer mit einem niedrigen Testosteron-Wert eher Nachwuchs bekommen als andere.

Über 600 junge Männer untersucht
Nun zeigte die Langzeitstudie mit über 600 jungen Männern: Je höher der Testosteron-Spiegel der Männer zu Beginn der Untersuchung war, desto höher war auch die Wahrscheinlichkeit, später Vater zu werden. Dies, so die Autoren, lege nahe, dass das Hormon tatsächlich eine Rolle bei der erfolgreichen Suche nach einer Partnerin spielt. Lange Zeit habe die Familie auf den Philippinen eine große Rolle bei der Auswahl der Partner gespielt. Dies habe sich aber in den vergangenen Jahren geändert.

Die Männer, die zu Beginn der Studie durchschnittlich 21,5 Jahre alt waren, wurden jeweils in den Jahren 2005 und 2009 untersucht. Die Testosteron-Werte im Speichel wurden jeweils morgens und abends gemessen. Während des Studienzeitraums ging ein Drittel der Männer eine feste Partnerschaft ein und bekam Nachwuchs.

Nachwuchs senkt Testosteron-Wert
War das Kind da, sank der Testosteron-Spiegel im Speichel sehr viel stärker als bei den Singles. Väter mit Neugeborenen zeigten einen größeren, vorübergehenden Abfall des Testosteron-Werts im Vergleich zu den Vätern, deren jüngstes Kind schon älter als einen Monat war.

Die Ergebnisse decken sich laut Kuzawa mit denen aus Tierstudien, etwa bei Vögeln. Das Hormonsystem vermittle also im Körper, wie viel Männer jeweils in die Partnersuche und in das Aufziehen der Kinder investieren, schreiben die Autoren.

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