Vier-Augen-Gespräch

Spindelegger zu Besuch bei Papst Benedikt XVI.

Österreich
07.09.2011 18:37
Michael Spindelegger ist ein gläubiger Christ – entsprechend wichtig war es für den Vizekanzler und seine Frau Margit, als sie am Mittwoch im Vatikan von Papst Benedikt XVI. zur Privataudienz empfangen wurden. Eines der wichtigsten Themen beim Gespräch war naturgemäß der Kirchenstreit in Österreich.

Doch der Heilige Stuhl hält es bei diesem Thema so, wie er seit Jahrhunderten mit heiklen innerkirchlichen Auseinandersetzungen umgeht – er gibt sich bedeckt. "Ich weiß, dass die Einschätzung des Papstes interessant wäre für die Öffentlichkeit", sagte Spindelegger. Aber das Gespräch zu diesem Thema sei vertraulich gewesen.

Sehr interessiert zeigte sich Benedikt XVI. in Bezug auf eine österreichisch-italienische Initiative, dass der neue Außenpolitische Dienst der EU künftig einen jährlichen Bericht über die Verfolgung von Christen herausgeben wird.

Schließlich handelt es sich bei 70 Prozent der Menschen, die weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt werden, um Christen. In diesem Zusammenhang teilen Benedikt XVI. und Vizekanzler Spindelegger die Befürchtung, dass der arabische Frühling in Nordafrika und dem Nahen Osten nicht nur mehr Demokratie bringen, sondern auch zu einer religiösen Radikalisierung führen könnte.

Frage nach christlichen Werten in der ÖVP
Spindelegger legte dem Papst auch die österreichische Außenpolitik und deren Zielsetzungen dar, vor allem die Donauraum-Strategie. "Das wird für uns auch in Zukunft ein relevanter Schwerpunkt sein", so der Außenminister.

Außerdem berichtete Spindelegger über die ÖVP, deren Führung er vor dreieinhalb Monaten übernommen hat. "Der Papst hat sich sehr interessiert gezeigt, wie bei uns in der ÖVP christliche Werte verankert sind. Ich habe ihm über die Frage der Familiendiskussion berichtet, die wir jetzt in Österreich beginnen, und wir haben darüber einen Meinungsaustausch gehabt."

Zum Schluss nahm der Papst Margit Spindelegger an der Hand und fragte: "Bekomme ich jetzt auch Ihre beiden Kinder zu sehen?" – "Leider nein, Heiliger Vater, die sind ja in der Schule."

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