Behörde sah lange weg

„Geisterhaus“ droht nach 70 Jahren doch der Abriss

Oberösterreich
03.03.2023 13:00

Eine in den 1950er-Jahren widerrechtlich ausgebaute Hütte in Zwettl an der Rodl wird schon sehr lange für Wohnzwecke vermietet. Weil alle Legalisierungsversuche der Gemeinden scheiterten, sind ihre Tage nun wohl gezählt.

Fast 70 Jahre hat in Zwettl an der Rodl ein illegal errichtetes Wohnhaus „überlebt“. Jetzt könnten die Tage des Schwarzbaus aber gezählt sein. „Ich werde wohl einen Abbruchbescheid ausstellen müssen. Ich gehe aber davon aus, dass der Hausbesitzer alle rechtlichen Mitteln ausschöpfen und vor das Landesverwaltungsgericht ziehen wird“, meint ÖVP-Bürgermeister Roland Maureder.

2015 geriet Stein ins Rollen
Seit seinem Amtsantritt 2015 beschäftigt er sich mit der Causa, die ihm seine Vorgänger eingebrockt haben. Sie haben über viele Jahre nie genauer auf das 2,5 Kilometer vom Ortszentrum entfernte Wohnhaus eines Zwettlers geachtet.

Gebäude an öffentliches Kanalnetz angebunden
Vielmehr wurde das Gebäude 2011 sogar noch an das öffentliche Kanalnetz angebunden. „Das Haus wird auch seit vielen Jahren vermietet. Um eine Bereinigung der Sache hat sich bis 2015 nie jemand gekümmert. Und in den letzten acht Jahren sind wir nur vertröstet worden“, hat Grünen-Gemeindevorstand Rainer Lenzenweger kein Verständnis für diese Schlamperei.

Grünen-Kritik an langsamer Umsetzung
Zunächst forderte er, im Zuge der Überarbeitung des örtlichen Entwicklungskonzeptes die Schaffung eines rechtskonformen Zustands für dieses nirgendwo offiziell aufscheinende „Geisterhaus“. „Dann hieß es, man warte die Baurechtsnovelle ab. Diese gibt es seit zwei Jahren. Passiert ist wieder nichts. Die Geschwindigkeit, mit der die Sache angegangen wird, ist schon irritierend“, kritisiert Lenzenweger zudem.

Legalisierung unmöglich
Ortschef Maureder weist auf die Komplexität der Angelegenheit hin: „Ich will mir nicht nachsagen lassen, dass wir nicht genau geprüft haben. Ein Hausabriss ist nie lustig, deshalb wäre uns lieber gewesen, wenn wir doch eine Möglichkeit für eine Legalisierung gefunden hätten.“

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