Ungarn-Grenze offen

So leicht haben es die skrupellosen Schlepperbanden

Österreich
30.08.2011 19:06
Was nutzt die professionelle Arbeit der heimischen Polizei, wenn die Kollegen aus Ungarn ihre Hausaufgaben nicht machen? Nachdem in Ostösterreich drei Busse mit Flüchtlingen – einer davon war ein High-Tech-Bus – gestoppt wurden, ist klar: Menschenhändler können offenbar problemlos die EU-Grenze passieren.

Ein Wiener, der nach einem harmlosen Unfall einen Kleinbuslenker aus Ungarn zur Rede stellen wollte, entdeckte durch Zufall 70 Illegale in dem Transporter sowie einem weiteren Fahrzeug. Wie Ölsardinen eingepfercht sollen die Menschen im Laderaum nach Österreich geschleppt worden sein.

Am Montag wurden gleich zwei Reisebusse – in Wien-Simmering und im burgenländischen Neusiedl am See – aus dem Verkehr gezogen. An Bord: 30 beziehungsweise 22 Flüchtlinge. Darunter auch viele Kinder, die sich in einem engen, stickigen Hohlraum verstecken mussten. Unglaublich: Der Busfahrer konnte per Fernbedienung (siehe weitere Bilder oben) die Sitze der Fahrgäste wegschieben und so das Versteck auf- und zumachen. "Normale" Reisende sollten die Polizei ablenken.

"Die laschen Kontrollen sind völlig inakzeptabel"
Nach diesen Vorfällen wird die Kritik an den ungarischen Beamten, die den Grenzbereich zu Serbien überwachen sollen, immer lauter. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner nach einem Telefonat mit ihrem ungarischen Amtskollegen: "Die offenbar laschen Kontrollen sind völlig inaktzeptabel."

Die Transporte dürften stets in Griechenland gestartet sein – doch dort sind der aktuellen Krise zufolge lückenlose Kontrollen gar nicht mehr möglich. Das müssten auch jene Beamte wissen, die den Schleppern an der EU-Grenze in Ungarn freie Fahrt lassen.

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