"Sommergespräch"

Korruptionsurteil: Strache stärkt Scheuch Rücken

Österreich
24.08.2011 07:02
FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat sich am Dienstag im ORF-"Sommergespräch" einmal mehr hinter seinen Kärntner Parteifreund Uwe Scheuch gestellt und zugleich versichert, dass ein rechtskräftiges Urteil akzeptiert werde. Im breiten Themen-Bouquet der Sendung hatte er unter anderem Gelegenheit, einmal mehr "Diffamierungen" seiner Partei zu beklagen und gegen die "Euro-Zwangsjacke" der EU zu wettern.

FPK-Obmann Uwe Scheuch, der wegen Korruption in erster Instanz verurteilt wurde, habe "das Recht, für seine Unschuld bis zum letztinstanzlichen Urteil zu kämpfen ", sagte Strache, angesprochen auf die freiheitlichen Attacken nach dem Richterspruch. Kritik an der Justiz müsse erlaubt sein, wiewohl er sich von "Beschimpfungen und Drohungen" distanzierte. Das rechtskräftige Urteil aber werde von Scheuch "selbstverständlich respektiert und akzeptiert" werden.

"Kellernazis und andere Verrücktheiten"
Eine blaue Opferrolle, wie sie Kommentatoren der FPÖ jüngst wieder attestierten, verneinte Strache. Zugleich beklagte er "Manipulationen und Diffamierungen" und dass die Freiheitlichen "im schlimmsten Fall als Kellernazis beschimpft werden" - "und andere Verrücktheiten". Zuletzt hatte ja Ariel Muzicant, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, seinen "Kellernazis"-Sager erneuert (siehe Infobox).

"Extremismus", so versicherte der Partei-Obmann erneut, habe in der FPÖ keinen Platz. Werner Königshofer, den Strache vor wenigen Wochen ausgeschlossen hatte, sei zwar kein Extremist, habe aber "Handlungen gesetzt, die nicht tragbar waren".

EU-Austritt "ultima ratio"
Die FPÖ trete nicht generell für einen EU-Austritt ein, beteuerte Strache weiters, vielmehr sei ein solcher Schritt eine "ultima ratio". Österreich zahle aber zu viel an die Union. Und die Arbeitsmarktöffnung für Menschen aus den osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten werde "in den nächsten ein, zwei Jahren" noch schlimme Auswirkungen auf den hiesigen Arbeitsmarkt haben.

Strache, der im Lichte günstiger Umfrageergebnisse gerne den Kanzleranspruch stellt, will noch nicht über mögliche Koalitionspartner spekulieren. Mit ÖVP und BZÖ gebe es keinerlei geheime Gespräche, sagte er auf eine entsprechende Frage. "Wir haben Schnittstellen zu jeder österreichischen Partei."

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