Theater Phönix

Ein Maulwurf, eine Lady und ein Blindgänger

Beifall für die Uraufführung von „blind gang boom, once we were golden“ im Linzer Theater Phönix. Die Südtiroler Autorin Eleonore Khuen-Belasi widmet sich darin einem Bombenrelikt, das unter der Erde schlummert. Sie führte auch selbst Regie.

Ein Blindgänger, „Lady Die“ und ein Maulwurf treffen im Stück „blind gang boom, once we were golden“ von Eleonore Khuen-Belasi auf der Bühne aufeinander. Die Autorin, die aus Südtirol stammt, nennt ihr Werk eine „Sondage“, die unter die Erde führt. Sie geht aber darin mit Gewaltphantasien und patriarchaler Kriegslogik ins Gericht.

Unter dem Weizenfeld
Trotz des philosophischen Unterbaus im Programmheft lebt die Inszenierung – Regie führte die Autorin selbst – am Balkon des Theater Phönix von der Spielfreude des Ensembles und den bunten Ideen des jungen Teams: Tamara Semzov hat den Augenaufschlag von „Lady Die“, die mit den Anforderungen an ihre Rolle in der Gesellschaft und den Medien hadert, gekonnt drauf.

Lara Sienczak ist ein geschäftiger, scharfzüngig-abgeklärter Maulwurf, der nur seine Arbeit machen will. Lukas Weiss hat sich als Blindgänger unter dem Weizenfeld eingerichtet, versucht damit umzugehen, dass er ein Täter ist, auch wenn er nie etwas getan hat.

Die Regisseurin und Autorin spielt mit Worten - „Alles Gute kommt von oben“ - und mit Bildern, die von Bühnenbild und Kostümen (Ausstattung: Marie Sturminger) bestens unterstützt werden. So gerät ein (über-)großes Anliegen zu einem unterhaltsamen Theaterformat. Das Theater Phönix wählte übrigens die Nebenbühne „Balkon“ als Spielort.