Wie eine innige Männerfreundschaft zu blankem Hass verkam: Am ersten Tag nach dem kaltblütigen Mord an Ex-Teamkicker Volkan Kahraman herrscht im Grätzel gespenstische Ruhe. Ein Lokalaugenschein in Wien-Simmering.
Was die „Krone“ bereits unmittelbar nach der unfassbaren Bluttat am Mittwoch aus dem gemeinsamen Freundeskreis von Opfer und Täter erfuhr, wurde tags darauf auch von offizieller Stelle bestätigt: Es war rasende Eifersucht, die Orhan S. (46) in den Wahnsinn trieb. Er besorgte sich illegal eine Pistole und liquidierte seinen langjährigen Busenfreund Volkan Kahraman auf offener Straße mit einem Kopfschuss, ehe er sich auf dieselbe Weise selbst richtete.
Beide Männer hinterlassen je zwei minderjährige Kinder und weitere Familienmitglieder, die verständlicherweise nicht gut aufeinander zu sprechen sind. Aus Sorge vor möglichen Racheaktionen war die Polizei in dem betroffenen Viertel im 11. Bezirk über Nacht und auch noch am Donnerstag verstärkt auf Streife - es blieb zum Glück ruhig.
Abschiedsbrief sichergestellt
Insgesamt herrschte an Tag 1 nach dem eiskalt geplanten Mord - es wurde ein Abschiedsbrief sichergestellt - gespenstische Ruhe. Etwa in jenem Café, in dem sich der Ex-Teamkicker Kahraman mit seinem „Freund“ traf, oder beim benachbarten Barbier, der nach den Todesschüssen die Rettung alarmierte und sogar noch Erste Hilfe leistete. Kahraman wollte Donnerstagfrüh mit Hilfslieferungen ins türkische Erdbebengebiet reisen - sein Platz im Flugzeug blieb tragischerweise leer.
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