Im schrecklichen Fall in Wien-Simmering, bei dem der Ex-Nationalteam-Fußballer Volkan Kahraman (43) von seinem Freund (46) auf offener Straße mit einer Faustfeuerwaffe erschossen wurde, kommen nun immer mehr Details ans Licht. Demnach hatte der Schütze laut Polizei keine Waffenerlaubnis. Für die Kriminalisten deutet auch „momentan alles auf eine Eifersuchtstat“ hin.
Der 43-Jährige und sein Mörder - ein Geschäftsinhaber, der sich ebenfalls in der Welt des Fußballs bewegte - sollen sich schon seit Jahren sehr gut gekannt haben, sogar dicke Freunde gewesen sein. Doch das Mordopfer stellte diese Bindung auf eine harte Probe, die am Ende tödlich ausging. Denn wie die „Krone“ bereits berichtete, soll Volkan Kahraman eine Affäre mit der Frau seines Freundes gehabt haben.
Trafen sich zur Aussprache
Weswegen sich die Männer wohl auch in einer Café-Bar, nur wenige Meter vom späteren Tatort entfernt, zur Aussprache getroffen hatten. Kurze Zeit später eskalierte der Streit jedoch völlig. Als sie gemeinsam das Lokal verließen und auf der Etrichstraße waren, zog der Ältere dann plötzlich die Waffe und gab den tödlichen Schuss ab, ehe er sich selbst richtete. Die gegen 11.40 Uhr alarmierten Einsatzkräfte sperrten nach dem Eintreffen den Tatortbereich großräumig ab.
Handgreiflichkeiten zwischen Angehörigen
Die Obduktion der beiden Männer wurde angeordnet. Weil es am Mittwoch nach der Tat zu Handgreiflichkeiten und Wortgefechten zwischen Angehörigen der beiden Toten gekommen war, ließ die Polizei die Häuser der beiden Familien durch die WEGA und die Bereitschaftseinheit bewachen. „Das ist jedoch die Regel in solchen Fällen“, so Fürst. Auch die Umgebung rund um den Tatort werde verstärkt im Auge behalten, hieß es.
Für die Polizei ist der Fall an sich geklärt. Auch ein Abschiedsbrief wurde gefunden. Zeugenbefragungen sollen noch die Eifersuchtstheorie untermauern. Angaben zur Herkunft der Waffe gibt es bisher noch nicht, „das ist noch Gegenstand laufender Ermittlungen“, so Polizeisprecher Daniel Fürst am Donnerstag.
Detail: Die beiden Männer hatten nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien, das Tausende Menschen das Leben gekostet hat, Spenden und Hilfsgüter gesammelt. Am Donnerstag wäre geplant gewesen, die Güter in die Türkei zu bringen.
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