Armut in OÖ

Ein Viertel mehr Kundschaft in Sozialmärkten

Oberösterreich
16.01.2023 08:00

Das Leben wird teurer und immer mehr Oberösterreicher rutschen Richtung Armut ab. Das zeigen auch Zahlen aus den Sozialmärkten, wo im Vorjahr die Kundenzahl explodierte.

Die Zahl der Berechtigungskarten zum Einkauf in Sozialmärkten ist in OÖ im Vorjahr um ein Viertel gestiegen, zeigt die Arbeiterkammer auf. Damit können beziehungsweise müssen wegen der Teuerung hierzulande bereits 24.000 Menschen im SOMA einkaufen. Für AK-Präsident Andreas Stangl ist das ein untrügliches Zeichen, dass das Land zu wenig gegen die Teuerung unternehme. Er fordert mehr Lebensmittel bzw. eine dauerhafte Förderung der SOMA sowie die Bekämpfung der Inflation.

Der aktuelle AK Preis­monitor zeigt, dass ein Warenkorb mit den jeweils 40 billigsten Lebens- und Reinigungsmitteln zwischen September 2021 und Dezember 2022 um fast 42 Prozent teurer geworden ist. Der Preis für Butter ist in diesem Zeitraum um 77 Prozent gestiegen, für Mehl sogar um 111 Prozent. 

Das „Potenzial“ für Sozialmarkt-Kunden ist in Oberösterreich sechsmal so hoch wie derzeit, sind doch in unseren Bundesland (Stand 2021) rund 147.000 Personen armutsgefährdet.

Wichtig ist daher, dass die Sozialmärkte mehr Lebensmittel beziehungsweise eine dauerhafte Förderung vom Land Oberösterreich erhalten, um die Nachfrage decken und die gestiegenen Betriebskosten stemmen zu können. „Die vom Land einmalig bereitgestellten 800.000 Euro für alle Sozialmärkte in Oberösterreich sind zu wenig. Dieser Betrag muss den Sozialmärkten dauerhaft gewährt werden“, fordert der AK-Präsident, der auch mehr Mittel für die Sozialhilfe fordert: „Im Jahr 2021 waren es 31,2 Millionen Euro. Das sind kaum 10 Prozent der Mehreinnahmen, die das Land im Jahr 2022 aus den Ertragsanteilen des Bundes lukrieren konnte.“

Porträt von Krone Oberösterreich
Krone Oberösterreich
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