Teuerung schlägt durch

Geheimer Finanzbericht warnt vor großen Sprüngen

Tirol
12.01.2023 09:54

Innsbrucks Finanzdirektor Martin Rupprechter rechnete aus, was die Teuerung für das Stadtbudget bedeutet: Die Teuerung verursacht im Stadtbudget Mehrkosten in Millionenhöhe. Einziges Glück: die Einnahmen sprudeln!

Welche Auswirkungen haben Teuerung, Krisenmodus und politische Führungsschwäche auf die Innsbrucker Stadtfinanzen? Wie berichtet ist ja der Schuldenstand seit 2014 von 14 Millionen auf 180 Millionen Euro explodiert – dank der teuren Regionalbahn, dem Patscherkofel und dem Haus der Musik. Zuletzt sanken die Miesen wieder auf rund 160 Mio. Euro, doch 2023 stehen wieder 180 Millionen zu Buche.

Personalkosten steigen stark
In dem Bericht, zu dem bis dato nur der Stadtsenat Zugang hat, kündigt Finanzdirektor Martin Rupprechter eine erhebliche Steigerung der Personalkosten an. Im Vorjahr waren 144 Mio. Euro budgetiert, für heuer 156 und für nächstes Jahr gar 164 Mio. Euro. Und das, obwohl im Rathaus rund 150 Dienstposten laut Plan gar nicht besetzt sind. Eine Reform der Gehaltsschemata scheint unausweichlich, teure grüne Sonderverträge, wie zuletzt im Kontrollamtsbericht aufgedeckt, wird sich die Stadt nicht nur politisch nicht mehr leisten können.

3,3 Mio. Euro mehr für Strom in Schulen
Aufgrund der Teuerung steigen die Zahlungen in allen Bereichen. Bei Bildungseinrichtungen fallen 3,3 Mio. Euro erhöhte Stromkosten an. Die Verkehrsbetriebe erwarten 2,1 Mio. Mehrausgaben infolge des hohen Dieselpreises – in Kombination mit Strom- und Lohnkostenerhöhungen wird mit 13,3 Millionen Euro mehr gerechnet.

Zitat Icon

Wir können uns keine großen Sprünge mehr leisten.

Innsbrucks Finanzdirektor Martin Rupprechter

Dekarbonisierung: Fass ohne Boden
Am Horizont tauchen neue Kostenlawinen auf – Stichwort Eiskanalsanierung und Dekarbonisierung. Letztere ist ohnehin ein schwarzes Loch bzw. ein Fass ohne Boden. Für Fahrzeuge und Infrastruktur ist bei IVB und VVT mit rund 200 Millionen Euro zu rechnen – ohne Umbau von bestehenden Betriebshöfen bzw. Abstellflächen! Die Projektkosten für die Ertüchtigung des Betriebshofes werden mit 131 Millionen Euro beziffert.

Mehr Disziplin bei Nachtragskrediten
Gleichzeitig sinken die Zahlungsflüsse aus der IKB an die Stadt. Die Einnahmen aus Dividende und Co. sinken laut Hochrechnung 2022 von 22 auf 18 Millionen Euro. Fazit des Finanzdirektors: „Wir können uns keine großen Sprünge mehr leisten!“ Eingemahnt wird auch mehr Disziplin bei den Nachtragskrediten: „Kein Wunschkonzert!“

Dem Vernehmen nach gibt es allerdings auch erfreuliche Nachrichten aus dem Rechnungsabschluss 2022: Es soll einen Überschuss von 40 Millionen Euro geben.

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