Gesetz gefordert

Baumriesen fällen, weil sie absterben „könnten“

Tirol
26.12.2022 06:36

Landauf, landab sind in Tirol Baumriesen gefährdet, der Motorsäge zum Opfer zu fallen. „Wir haben laufend Anfragen bezüglich ,Platzgestaltungen’ aus den diversen Gemeinden und insbesondere auch aus Innsbruck“, sagt dazu der Vize-Landesumweltanwalt Walter Tschon. Aktuellster Fall: Eine mächtige Rotbuche im Innenhof bei der Krankenkasse.

Die Hausverwaltung stellte den Antrag auf Entfernung des Baumes, „da dessen Absterben gutachterlich in Aussicht gestellt wird und hier ein Sicherheits- und Haftungsproblem besteht“, heißt es in dem Schreiben, das der „Krone“ vorliegt.

Baumschutzgesetz gefordert
Wie schon bei der Blutbuche vor dem Landestheater schaltete sich nun die Umweltanwaltschaft ein und fordert wegen vieler ähnlich gelagerter Fälle in Tirol endlich ein Tiroler Baumschutzgesetz.

Tschon kritisiert, dass der Wert alter Bäume oft nicht erkannt oder gar gering geschätzt wird. „Am Schluss der Debatten heißt es dann immer, die Bäume müssen weg, weil sie krank sind. Die vielfältigen Wohlfahrtswirkungen urbaner Baumbestände sind aber in vielen Untersuchungen ausführlich dokumentiert und grundsätzlich unbestritten.“

„Alle Aspekte angemessen berücksichtigen“
Vor allem große, alte Bäume seien nicht nur Schattenspender auf Spielplätzen, sondern essenziell für saubere Luft und ein besseres (Mikro-)Klima. „Auch mir bzw. der Landesumweltanwaltschaft ist selbstverständlich bewusst, dass auch Sicherheitsaspekte eine mitentscheidende Rolle bei Baumentfernungen eingeräumt werden muss. Dennoch gilt es, alle Aspekte angemessen zu berücksichtigen.“

Zitat Icon

Ich fordere eine sachlich fundierte Prüfung, damit dann nicht der Rechtsmittelweg beschritten werden muss.

Stv. Landesumweltanwalt Walter Tschon

Tschon fordert daher vor jeder Entscheidung eine sachlich fundierte Prüfung, „damit dann nicht der Rechtsmittelweg beschritten werden muss“. Zu einem Baumschutzgesetz – wie es viele andere Bundesländer bereits haben – steht im neuen Regierungsprogramm, dass die Möglichkeit „geprüft“ werden soll. „Es geht aber schon lange nicht mehr um das Prüfen, es geht um das Umsetzen!“, schließt Tschon.

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