Die Spanne für Arzneimittel-Großhändler ist seit 2004 unverändert. Bei den stark steigenden Kosten bei Treibstoff, Lohn und Lagerhaltung ist die Arzneimittel-Logistik enorm belastet und sucht intensiv das Gespräch mit der Regierung.
Ihr Medikament hat der Apotheker nicht sofort zur Hand, aber in zwei Stunden können Sie es holen. Hinter dem Service, dass jede der 1360 Apotheken Österreichs binnen zwei Stunden jedes Präparat hat, steckt ein enormer logistischer Aufwand.
Der pharmazeutische Großhandel - fünf Firmen - lagert rund 40.000 Artikel, die teils unter die Suchtgiftverordnung fallen und bestens geschützt werden müssen. Präparate wie einige Corona-Imfungen müssen auf bis zu minus 80 Grad gekühlt werden, alle anderen ebenfalls klimatisiert. Die hohen Energiekosten, die Spritpreise und die gestiegenen Lohnkosten sind also enorm herausfordernd.
„Wir können die Preise für unsere Arbeit nicht selbst festsetzen, das geschieht durch die Spannenverordnung. Und die ist seit 2004 unverändert“, so Andreas Windischbauer, Vorstandsvorsitzender und Eigentümer der Herba Chemosan Apotheker AG und Präsident der PHAGO, Interessenvertretung des Arzneimittel-Vollgroßhandels, der mit Regierung und Sozialversicherungsträgern das Gespräch sucht.
Der Arzneimittel-Großhandel ist kritische Infrastruktur und ich hoffe, die Vernunft führt dazu, sie zu stärken statt zu schwächen.
Andreas Windischbauer, Herba Chemosan & PHAGO
Präparatemix veränderte sich
Die Logistik bekomme einen Prozentsatz des Medikamentenpreises. „Die Präparate werden laufend billiger: 70 Prozent kosten unter sechs Euro“, so Windischbauer. „Wir haben weniger Spanne als ein Brief, der weder gekühlt noch binnen Stunden zugestellt werden muss. Zahlreiche Produkte liefern wir aus, aber es ist nicht ansatzweise kostendeckend.“ Bei teuren Präparaten sei die Vergütung gedeckelt: auf 23,74 Euro.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.