Gefährliche Übergänge

Zug rammte Bus: „Hier nicht der erste Unfall“

Tirol
21.10.2022 06:00

Horror-Kollision auf einem Bahnübergang in Pflach: Buslenker und zwei Kinder sind - wie berichtet - schwer verletzt worden. Brisant: Die vier Bahnübergänge im Ort waren längst als problematisch identifiziert. Doch der Start für die Umbauarbeiten hatte sich verzögert.

Schauplatz der dramatischen Sekunden war die Kreuzung zwischen Außerfernbahn und Kniepassstraße: Aus noch nicht geklärten Gründen fuhr dort gegen 7 Uhr ein Buslenker (45) auf die Geleise, obwohl sich ein Güterzug in Richtung Vils näherte. Es kam zur Kollision und der Bus wurde in der Mitte erfasst und rund 30 Meter mitgeschleift. Er riss beinahe einen Oberleitungsmast um und blieb auf der Böschung stehen.

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Gemeinsam mit der Polizei werden wir nun die Unfallursache erheben.

ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair

„Hier liegen Menschen herum und schreien“
„Hier liegen Menschen und schreien“, lautete die erste schlimme Alarmmeldung. Die Rettungskräfte fanden den Buslenker nicht ansprechbar und schwer verletzt rund 20 Meter vom Bus entfernt vor. Er war aus dem Fahrzeug geschleudert worden. C 1 flog ihn in die Klinik Innsbruck. Auch ein 13-jähriger Deutscher und seine Schwester (12) hatten beim Unfall erhebliche Verletzungen erlitten. Sie waren zu diesem Zeitpunkt zum Glück die einzigen Schüler im Regiobus. „Gemeinsam mit der Polizei werden wir nun die Unfallursache erheben“, sagte ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair. Es gehe um Befragungen der Beteiligten (der Lokführer blieb unverletzt) und um die Auswertung des Funkverkehrs.

Mehrere Übergänge ohne Schranken
Der Übergang an der Kniepassstraße ist wie die drei anderen im Ort nicht mit einer Schranke gesichert. Es besteht nur ein Andreaskreuz und eine Stopptafel. „Der Termin für eine technische Sicherung stand schon fest, doch die ÖBB teilten kürzlich mit, dass sie dafür keine Kapazitäten haben“, sagte Bürgermeister Karl Köck zur „Krone“. Schon öfters sei es hier zu Kollisionen mit Fahrzeugen gekommen.

ÖBB-Sprecher Mair bestätigte, dass alle vier Bahnübergänge in Pflach aufgerüstet werden sollen, der Start habe sich aber wegen Personalmangels am Bau auf 2023 verschoben. Für den „Unglücks-Übergang“ gebe es noch kein spruchreifes Projekt.

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