Krippen

Kinderbetreuung: Bedarf in den Orten wächst

Berufstätige Eltern wollen ihre Kleinen gut aufgehoben wissen (Symbolfoto)

(Bild: Markus Wenzel)

Die Lebenserhaltungskosten steigen, immer öfter müssen beide Elternteile arbeiten gehen. Dafür braucht es aber mehr Kinderbetreuungsplätze.

In immer mehr Familien ist es notwendig, dass beide Elternteile erwerbstätig sind. Viele Mütter wollen aber auch zeitig ins Berufsleben zurückkehren, da lange Kinderauszeiten einige Nachteile mit sich bringen. Doch der Wiedereinstieg ist oft schwierig. Außerdem sinken Lebenseinkommen und Pensionshöhe.

Manchmal ist die Rückkehr in den Beruf schlicht nicht möglich, weil ein entsprechender Betreuungsplatz für die Kinder fehlt. Gerade bei den unter 3-Jährigen gibt es hier teilweise Verbesserungsbedarf. „Wo es bestehende Krippen-Gruppen oder ein gemeindeübergreifendes Angebot gibt, geht es sich meistens gut aus“, so Gabi Tremmel-Yakali von der Arbeiterkammer Burgenland. „Nach wie vor gibt es aber Gemeinden, die keine Krippe haben - da ist es oft schwierig für die Eltern.“

Ausbau in Neudörfl
In Neudörfl erfolgte im September der Spatenstich für eine dreigruppige Kinderkrippe. „Viele Eltern müssen nach einem Jahr wieder arbeiten gehen. Wir als Gemeinde bieten deshalb diese familienergänzenden Einrichtungen an. Montag bis Freitag von 6.30 bis 17 Uhr, fast den ganzen Sommer durchgehend und natürlich gratis“, erklärt Bürgermeister Dieter Posch.

Vor 20 Jahren wurde übrigens EU-weit vereinbart, dass ein bestimmtes Maß an Kinderbetreuung gewährleistet werden muss. Bei den unter 3-Jährigen sollten 33% der Kinder einen Betreuungsplatz haben, bei den 3- bis 6-Jährigen 90%. Dieses Ziel verfehlt Österreich seit 20 Jahren vor allem wegen mangelnder Betreuungsplätze bei den unter 3-Jährigen. Lediglich Wien und das Burgenland erreichen diesen Wert.

Doch durch die Krise wird aber auch hier der Ruf nach einem größeren Angebot lauter. Dazu Tremmel-Yakali: „Die AK fordert weiterhin einen österreichweiten Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für alle Kinder ab dem 1. Lebensjahr.“