Betriebsprüfungen & Co

Finanz setzt bei Suche nach Steuerbetrügern auf KI

Das Finanzministerium in Wien

(Bild: AFP/Alexander Klein)

Grundsätzlich ist die Steuerehrlichkeit der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler laut Finanzministerium in Österreich „sehr hoch“. An jene, die sich um Zahlungen drücken, wendet sich das Predictive Analytics Competence Center (PACC) im Ministerium, das mit künstlicher Intelligenz aus einer Vielzahl an Datenquellen potenzielle Betrugsszenarien ableitet.

Eingesetzt wird die Methode demnach unter anderem für die Auswahl von Betriebsprüfungen, die Plausibilitätsprüfung von Steuererklärungen sowie die Bewertung von Neugründungen und Anträgen aller Art. „Es ist damit nicht nur leichter, Steuerhinterziehung aufzudecken - auch Zollbetrug kann aufgedeckt und eingedämmt werden“, versicherte das Ministerium.

Im Jahr 2021 wurden demnach vom PACC rund sechs Millionen Arbeitnehmerveranlagungen überprüft. Einen Schwerpunkt der Arbeit hätten Analysen in Zusammenhang mit den COVID-19-Maßnahmen dargestellt. „Hier plausibilisierte das PACC rund 1,4 Millionen Anträge auf COVID-Hilfszahlungen“, hieß es.

Von Jänner 2020 bis Ende Juni 2022 hätten die Beschäftigten des PACC mit ihren Analysen und Vorhersagen den österreichischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern in Summe rund 540 Millionen Euro erspart, so das Finanzministerium in einer Mitteilung vom Sonntag. „Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat und fügt zudem ehrlichen Unternehmen großen Schaden zu. Es ist unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass für alle Menschen und Unternehmen in Österreich die gleichen Rahmenbedingungen gelten und Regeln eingehalten werden“, erklärte Finanzminister Magnus Brunner.