Die neue Thatcher?

Queen ernannte Truss zur neuen Premierministerin

Ausland
06.09.2022 14:59

Liz Truss ist neue Premierministerin des Vereinigten Königreichs. Königin Elizabeth II. ernannte die 47-Jährige am Dienstag zur Nachfolgerin von Boris Johnson, der wegen einer Reihe von Skandalen zurücktreten musste. Sie beauftragte Truss mit der Bildung einer neuen Regierung, wie der Buckingham-Palast mitteilte. Die Konservative Partei hatte Truss zuvor zur neuen Vorsitzenden gewählt und damit zur Regierungschefin, da die Tories derzeit im Unterhaus in der Mehrheit sind.

Truss ist nach Margaret Thatcher und Theresa May die dritte Frau an der Spitze der britischen Regierung. Sie bezieht die Downing Street 10 in einer kritischen Phase: Großbritannien ist mit einer galoppierenden Inflation konfrontiert und droht in eine Rezession zu stürzen.

Auf Premierministerin warten viele Probleme
Millionen Britinnen und Briten haben Angst, im bevorstehenden Winter ihre Strom- und Gasrechnungen nicht mehr bezahlen zu können. Hinzu kommen Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie und den Brexit. Truss hat Steuerkürzungen versprochen und angekündigt, als eine ihrer ersten Maßnahmen einen Plan zur Bewältigung der Energiekrise vorzulegen.

Boris Johnson formell aus Amt entlassen
Der bisherige Premierminister Johnson war zuvor ebenfalls auf Schloss Balmoral von der Queen formell aus dem Amt entlassen worden. Johnson nahm in der Früh mit einer Rede Abschied von der Nation. Seiner Nachfolgerin sagte er dabei „nichts als energische Unterstützung“ zu.

Wird Johnson in die Politik zurückkehren?
Zugleich ließ der 58-Jährige durchblicken, dass er unzufrieden mit seinem erzwungenen Aus ist. Politische Beobachter schließen nicht aus, dass Johnson bereits seine Rückkehr an die Regierungsspitze plant. Johnsons Ehefrau Carrie sowie Hunderte Mitarbeiter, Abgeordnete, Fotografen und Reporter hatten sich für die Ansprache in der abgesperrten Downing Street versammelt.

Die Königin hält sich traditionell von Mitte Juli bis Mitte September auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral auf. Dass sie die Politiker nicht im Buckingham-Palast in London empfing, hat mit den Mobilitätsproblemen der 96 Jahre alten Monarchin zu tun, die während ihrer Regentschaft nun drei Frauen und zwölf Männer in der Downing Street 10 erlebt hat.

Schon jetzt ist die Unterstützung, die Johnsons Nachfolgerin in der eigenen Partei und innerhalb ihrer Fraktion genießt, keinesfalls uneingeschränkt. Das erhöht den Druck auf Truss, umgehend bei den Wählern einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

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