Tote in Bulgarien

Bus rast in Polizeiauto – Schlepper festgenommen

Ausland
25.08.2022 13:22

Ein voll besetzter Bus mit 47 illegalen Migranten ist Donnerstagfrüh in Bulgarien - in der Schwarzmeerstadt Burgas - in einen Polizeiwagen gerast. Dabei wurden zwei Beamte im Alter von 31 und 43 Jahren getötet. Die Flüchtlinge blieben unverletzt, erklärte der bulgarische Gesundheitsminister Assen Medschidiew. Der flüchtige Lenker des Busses sowie ein zweiter Mitfahrer wurden festgenommen, gab der Polizeichef von Burgas, Kalojan Kalojanow, bekannt.

„Erste Ermittlungen haben ergeben, dass es sich um einen gezielten Zusammenstoß mit dem Polizeiwagen handelt“, sagte der leitende Staatsanwalt in der Küstenstadt Burgas Georgi Tschinew über den Tathergang. Der Bus wurde gestohlen und war mit gefälschten Kennzeichen unterwegs. Vor dem Unfall raste er zwei Mal an einer Verkehrskontrolle vorbei, ohne anzuhalten. Die Insassen sind überwiegend junge Männer, aber auch Frauen und Kinder waren darunter.

Der Fahrer des Busses sowie eine weitere Person, die vom Unfallort geflohen war, wurden gegen Mittag festgenommen, gab die Polizei in Burgas bekannt. Beide Männer sind syrische Staatsbürger mit Flüchtlingsstatus in Bulgarien. Sie hätten die Fahrt organisiert und seien im Bus mitgereist, gab Innenminister Iwan Demerdschiew gegenüber bulgarischen Medien bekannt.

Grenzpolizei könnte an Geschäft mit illegaler Migration beteiligt sein
„Sie haben uns den Krieg erklärt und wir werden mit der ganzen Härte des Gesetzes noch in den nächsten Tagen darauf antworten“, kündigte der Minister an. Er will die Schlepper bis Ende nächster Woche abschieben und gleichzeitig alle Flüchtlingszentren in Bulgarien kontrollieren, denn dort gebe es organisierte Schlepperbanden.

Zitat Icon

Sie haben uns den Krieg erklärt und wir werden mit der ganzen Härte des Gesetzes noch in den nächsten Tagen darauf antworten.

Innenminister Iwan Demerdschiew

Bulgariens Innenminister sieht das Problem bei der Grenzpolizei, weil sie zugelassen habe, dass eine so große Gruppe illegaler Migranten in das Landesinnere gelangt. Demerdschiew schloss nicht aus, dass Grenzpolizeibeamte am Geschäft mit der illegalen Migration über die bulgarisch-türkische Grenze südlich von Burgas am Schwarzen Meer beteiligt zu sein. „Wir haben einschlägige Information“, so der Innenminister.

Er warnte erneut, dass der Migrationsdruck auf Bulgarien in den letzten Wochen „enorm“ gestiegen sei. Daher verlangte er für die Überwachung der Grenze zur Türkei bessere technische Ausstattung, einschließlich Drohnen.

Weitere 300 Soldaten für Überwachung des Grenzgebietes
Der 2013/2014 gebaute Grenzzaun wird derzeit renoviert. Verteidigungsminister Dimitar Stojanow versprach zusätzliche 300 Soldaten für die Überwachung des Grenzgebiets im Südosten Bulgariens zur Verfügung zu stellen.

Durch Bulgariens Grenze zur Türkei verläuft der einzige Landweg aus dem Nahen Osten nach Europa. Bulgarien gilt als Transitland.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele