Rettung zu gefährlich

Wanderer mussten Nacht in Felswand verbringen

Oberösterreich
16.08.2022 12:30

Eine ungemütliche Nacht auf Montag hat ein tschechisches Paar (24, 21) hinter sich. Es musste, nachdem es sich mehrmals verlaufen hatte, in der Schermberg Nordwand in Grünau im Almtal (OÖ) übernachten. 

Die 24-jährige Frau und der 21-jährige Mann wollten am Sonntag die Wand über den „Linzer Weg“ durchsteigen, verloren auf der schwierigen Route viel Zeit und saßen schließlich in der Dunkelheit fest. Die Tour gilt aufgrund der schwierigen Orientierung sowie Routenfindung, weite Hakenabstände und der Länge als sehr anspruchsvoll.

Sie versuchten per Handy einen Notruf abzusetzen, hatten jedoch keinen Empfang. Als letzten Ausweg teilten sie dem Vater der Frau per SMS ihre Notsituation mit. Dieser konnte die Rettungskräfte in Tschechien verständigen, welche wiederum die Bergrettung Oberösterreich informierten.

Steinschlaggefahr
Die Einsatzkräfte der Bergrettung Grünau stiegen noch in derselben Nacht auf die Welserhütte auf, um zu den anfangs mitgeteilten Koordinaten zu gelangen. Diese stellten sich jedoch als falsch heraus, weshalb ein Polizeihubschrauber aus Wien zur genauen Lokalisation der beiden zum Einsatz hinzugezogen wurde. Aufgrund des exponierten und steinschlaggefährdeten Geländes war eine Rettung in der Nacht ausgeschlossen. Den beiden wurde mitgeteilt, an Ort und Stelle zu bleiben.

Taubergung
Laut Polizei wäre wegen des exponierten und steinschlaggefährdeten Geländes eine Rettung in der Nacht aber nur schwer möglich gewesen. „Eine Rettungsaktion noch in der Nacht war einfach zu gefährlich. Außerdem waren die beiden offensichtlich unverletzt“, bestätigt auch Bergrettungs-Einsatzleiter Dieter Auinger.

In den frühen Morgenstunden konnte das Paar selbstständig rund 100 Meter absteigen auf eine Seehöhe von 2030 Metern absteigen, wo die Tschechen lokalisiert und mittels Tau geborgen wurden. Das gut ausgerüstet und erfahrene Duo blieb bis auf kleinere Blessuren unverletzt.

 OÖ-Krone
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