Politik Inoffiziell

„Migrationspolitik ganz ohne plumpe Sprüche“

Tirol
15.08.2022 19:00

Tirols ÖVP-Chef Anton Mattle und Sicherheitsexpertin Astrid Mair zeigen auf, wie sie im Kampf gegen illegale Migration und Schlepper vorgehen wollen. Ganz ohne „Daham statt Islam“.

Die Sicherheit wird im Wahlkampf (und hoffentlich auch danach) eine wesentliche Rolle in der Tiroler Landespolitik spielen. Für den Spitzenkandidaten der Tiroler VP, Anton Mattle, ist das auch Chefsache. Anfang Juli wurde bekanntlich seitens des Landes Tirol eine übergreifende Migrations-Taskforce eingesetzt. Seither wird die Landesspitze regelmäßig über die Entwicklungen informiert.

Sicherheitsexpertin ins Boot geholt
Dass es Mattle in der Frage ernst meint, beweist auch die Tatsache, dass er sich mit Polizistin Astrid Mair eine ausgewiesene Sicherheitsexpertin ins Boot geholt hat. Mair ist Bezirkspolizeikommandantin von Kufstein und zudem Lebensgefährtin von Ex-Landespolizeichef Helmut Tomac, dem nunmehrigen Generalsekretär im Innenministerium. Sie kandidiert auf Platz 1 der VP im Bezirk Kufstein. So mancher schwarze Bund dort fühlte sich durch diese Entscheidung vor den Kopf gestoßen, doch Mattle bewies, dass er vom alten Weg „Partei- vor Sachpolitik“ abweichen will.

Mair ist seither eine enge Beraterin Mattles in Sicherheitsfragen – wie dieser der „Krone“ verriet. Inhaltlich werde man am strikten Kurs von Noch-LH Günther Platter festhalten. Offen zeigt sich Anton Mattle jedoch gegenüber qualifizierter Zuwanderung – etwa im Pflegebereich, um das Tiroler Pflegepersonal zu entlasten.

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Illegale Migration hat in Tirol keinen Platz.

Anton Mattle

Der Wirtschaftslandesrat hat hier schon mehrfach eine Attraktivierung der Rot-Weiß-Rot-Karte gefordert. „Illegale Migration hat in Tirol aber keinen Platz“, stellt er unmissverständlich klar. Ihm sei aber im Gegensatz zur hetzerischen und polternden FPÖ ein sachlicher und ehrlicher Zugang zum Thema Migration wichtig.

Regelmäßiger Austausch
„Die Menschen haben nichts von einer geschönten Darstellung der Problematik. Genauso wenig helfen uns aber auch polemische Aussagen und einseitige Stimmungsmache von rechts. Ich bin froh, dass ich mit Astrid Mair eine aktive Polizeioffizierin und ausgewiesene Expertin im Bereich der Sicherheit in meinem Team habe. Ich tausche mich mit ihr regelmäßig aus und hole mir bei ihr Rat direkt aus der Praxis.“

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Tirol ist in Sachen illegaler Migration derzeit vor allem Transit- und nicht Zielland, fast alle Asylsuchenden reisen weiter nach Süd- und Westeuropa.

Astrid Mair

Auch wenn die Situation nicht mit 2015 vergleichbar sei, gibt es in Europa wieder einen steigenden Migrationsdruck. „Tirol ist in Sachen illegaler Migration derzeit vor allem Transit- und nicht Zielland, fast alle Asylsuchenden reisen weiter nach Süd- und Westeuropa. Die Entwicklungen werden jedoch sehr genau beobachtet. Sollte sich die Situation zuspitzen, wird rasch und konsequent im Sinne von Ausgleichsmaßnahmen gehandelt werden“, betont Astrid Mair.

„Nichts Schönreden, sondern Klartext“
Die Mattle-ÖVP stehe für eine strikte Migrationspolitik - und zwar ohne plumpe Sprüche und Stimmungsmache. „Nichts Schönreden, sondern Klartext, aber auch keine einseitige Hetze, die nur zum Ziel hat, die Menschen aufzuwiegeln. Das ist meine klare Haltung“, sagt Mattle. Es geht also auch ohne halblustige Kickl-Reime wie „Daham statt Islam“, „Abflug statt Asylbetrug“ oder „Heimatliebe statt Marokkanerdiebe“...

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