ÖVP-Chefverhandler

Tauziehen um Pflanzengifte startet bald in Brüssel

Die Giftkeule wird in der Landwirtschaft noch zu oft ausgepackt - sogar für die EU-Kommission!

(Bild: Stefan Ruef)

Alexander Bernhuber (ÖVP) soll Chefverhandler für EU-Verordnung zum Pflanzenschutz werden: Eine 50-prozentige Reduktion der Spritzmittel soll es mit ihm aber nicht geben! Während die Bauernzeitung jubelt, sitzt der Politiker wohl in der Zwickmühle ...

Die ÖVP-nahe Bauernzeitung jubelt – wieder einmal – über den Chefverhandler aus den eigenen Reihen. Alexander Bernhuber aus Kilb im Bezirk Melk, Bauernbündler und Umweltsprecher im Europaparlament, soll bei den Verhandlungen zur Überarbeitung der EU-Planzenschutzmittelverordnung die Interessen der Landwirtschaft vertreten.

Da passt es sicher gut, dass der 30-Jährige schon vor dem Startschuss den Vorschlag der EU-Kommission, welcher ein Reduktionsziel von 50 Prozent bei Pflanzengiften bis 2030 und ein beinahe Totalverbot von Pflanzenschutzmitteln in geschützten Gebieten (!) beinhaltet, in der Luft zerreißt: „Ich erwarte mir eine sachliche, und keine emotionale Diskussion. Pestizide sind nach wie vor ein wesentliches Element für den Schutz vor Schädlingen und Pflanzenkrankheiten.“

In Brüssel hat man große Pläne, den Einsatz von Pflanzengiften zu reduzieren. Bernhuber soll für die Bauern dagegenhalten.

(Bild: Gabriele Moser)

Ich werde klar gegen die pauschale Reduktion von Pflanzenschutzmitteln eintreten. Pestizide sind ein wesentliches Element.

Bernhuber zur „Bauernzeitung“

Komplizierte Aufgabe
Bernhuber kann aber nur verlieren: Sollte er das Reduktionsziel zu knapp bemessen, wird er in Brüssel als „Giftmischer“ abgestempelt - wirkt die Minderung hingegen zu hart, muss er bei den Bauern das Credo der vergangenen Jahre auspacken: „Es hätte noch viel schlimmer kommen können“...