Teuerung und Co.

„Der Häuslbauer wird eine seltene Spezies werden“

Oberösterreich
31.07.2022 10:00

Bau- und Grundstückskosten waren in den letzten Jahren in den Himmel gewachsen. Trotzdem gaben viele den Traum vom Eigenheim nicht auf. Und jetzt? Teuerung und Co. hemmen die Bau-Lust der Oberösterreicher.

Kreditnehmer müssen 20 % des Kaufpreises in Form von Eigenkapital aufbringen; die Kreditrate darf nicht höher als 40 % des Haushaltsnettoeinkommens sein; die Kredit-Laufzeit ist auf 35 Jahre beschränkt – das steht in der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung, die mit 1. August in Kraft tritt.

Neue „Idealmaße“
20-40-35 – die neuen Idealmaße für Wohnkredite hemmen die Immobilienbranche, die wegen der enorm gestiegenen Baukosten ohnehin schon eine Bremsspur hinlegt. Derzeit seien die Auftragsbücher zwar noch voll, auch noch bis ins nächste Jahr hinein, ist zu hören, doch wenn’s darum geht, neue Aufträge zu lukrieren, stockt’s. Projekte werden verschoben.

Woran das liegt?
Die allgemeinen Teuerungen und die Energiekrise sorgen dafür, dass viele zurückhaltend sind, wenn es um große Investitionen wie den Hausbau oder den Kauf einer Immobilie geht; dann stiegen die Bau- und Grundstückskosten enorm; jetzt noch die eingangs erwähnten strengeren Kredit-Vergaberegeln.

Mittel fehlen
„Die Menschen haben schlichtweg nicht die Mittel, die gestiegenen Preise zu stemmen“, sagt Etzi-Haus-Geschäftsführer Michael Foisel. „Der Häuslbauer wird eine seltene Spezies werden“, glaubt Robert Oberleitner, Obmann der Landesgruppe der Gemeinnützigen Bauvereinigungen. Oberleitner rechnet damit, dass der Bedarf an Mietwohnungen steigen wird. Ein in Oberösterreich geschnürtes Paket ermöglicht den Bau von 1500 gemeinnützigen Wohnungen, die zusätzlich je mit 20.000 Euro gefördert sind. Der Betrag muss nicht zurückbezahlt werden.

Pläne werden abgespeckt
Die Bauunternehmen kämpfen um ihr Geschäft, specken mit den Kunden bei der Planung ab, optimieren die Ausführung, um möglichst kostenschonend zu agieren: „Es geht darum, dass man’s möglich macht“, sagt Christian Wimberger von der Wimberger-Gruppe.

B. Kneidinger/J. Straßl

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