Nach Unwetter in Tirol

Wirt im Stubai: „Eigentlich müssten wir zusperren“

Tirol
28.07.2022 06:00

Die Franz-Senn-Hütte über dem Oberbergtal in Neustift im Tiroler Stubaital ist von den Unwetterschäden der vergangenen Tage stark betroffen. Es musste ein eigener Notweg errichtet werden. Der Wirt spricht von einem „wirtschaftlichen Desaster“.

Die Straße ins Oberbergtal zum Ausgangspunkt nicht mehr benützbar, der extrem beliebte Klettersteig im Höllenrachen zerstört, Brücken im Tourengebiet weggerissen, dazu das hauseigene Kraftwerk versandet: Thomas Fankhauser, langjähriger Wirt des Hochtourenstützpunkts und Ausflugsziels Franz-Senn-Hütte in den Stubaier Alpen, mag fast nicht glauben, was die Unwetter seit dem vergangenen Wochenende alles angerichtet haben.

Jetzt 170 Schlafplätze zu füllen, „ist eine Illusion“
Über rund 170 Schlafplätze verfügt das weit über die Grenzen bekannte Hüttenflaggschiff der Sektion Innsbruck des Österreichischen Alpenvereins. Die jetzt in der Hochsaison unter den aktuellen Voraussetzungen zu füllen, ist eine Illusion. „Aktuell habe ich mündlich die Zusage der Gemeinde, dass die Zufahrt von Neustift bis Seduck möglich ist“, sagt Fankhauser.

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Schon vor ungefähr 20 Jahren und im Sommer 2021 war die Straße ins Oberbergtal wegen Felsstürzen längere Zeit nicht benützbar.

Thomas Fankhauser, Wirt Franz-Senn-Hütte

Nach Parkkonzept wird gesucht
Dort dürfen aber nur Tagesgäste parken. Von Seduck führt eine alpine Route als Notweg entlang der rechten Talseite bis Oberiss. „Diese Route wird nach Info des TVB in den kommenden Tagen gesichert“, weiß Fankhauser. „Derzeit suchen Gemeinde, TVB und wir nach einem Parkkonzept – auch damit die Leute nicht wie im Winter parken und Schäden anrichten.“

Läge die Hütte nicht am Stubaier Höhenweg und würden sich nicht Teilnehmer von alpinen Kursen zu dem Schutzhaus kämpfen, wäre die Hütte wohl leer.

Auch Notstraße zerstört
Dabei war bereits mit dem Bau einer Notstraße begonnen worden. „Die Unwetter von Montag dieser Woche haben aber alle Bemühungen wieder vernichtet.“

Die Versorgung der Hütte erfolgt derzeit teuer mit dem Hubschrauber, in ein bis zwei Wochen soll die Belieferung mittels Jeep wieder möglich sein. Fankhauser: „Wir erleben ein wirtschaftliches Desaster.“

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