Als Kinder haben wir es geliebt, in einem Tretauto oder auf einem Kettcar zu fahren. Achtung, jetzt wird’s nostalgisch: So etwas kommt jetzt in groß auf den Markt - in Form des Twike 5, der jetzt in Serie geht. Anders als früher fährt man mit diesem Tretmobil aber nicht der Mami hinterher, sondern - elektrisch unterstützt - mit bis zu knapp 200 km/h über die Autobahn! Ob man das will, ist eine andere Frage.
Okay, genau genommen ist es mit der Unterstützung eher andersrum, also man unterstützt durch das In-die-Pedale-Treten den Akku, der den 70 kW/95 PS starken Elektromotor antreibt, nicht umgekehrt, wie wir das etwa von Lastenrädern oder Elektrorikschas kennen. Ob man tritt oder nicht, ist für das Erreichen hoher Geschwindigkeiten eher nicht so relevant, der Wir-sind-jetzt-von-Putin-unabhängig-Effekt folglich eher gering.
Je langsamer man fährt, desto mehr bringt die sportliche Ertüchtigung. Bei 50 km/h können 10 bis 20 Prozent der Antriebskraft aus den Muskeln kommen.
Volle Power nur mit dem größeren der beiden Akkus
Dementsprechend groß ist der Akku des Zweisitzers, zwei Varianten werden angeboten: eine Version mit etwa 18 kWh Energieinhalt und einer Reichweite von ca. 250 km und eine Batterie mit doppelter Kapazität (36 kWh) und daraus resultierend doppelter Reichweite. Damit kann dann endgültig nicht nur um die Sandkiste herumfahren, sondern soll bis zu 500 Kilometer weit. Den Verbrauch für das luftwiderstandsgünstige Fahrzeug (cW 0,24) gibt der Hersteller mit 7,3 kWh/100 km an.
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt mit dem großen Akku über 190 km/h, mit dem kleineren 130 km/h.
Ist der Speicher leer, wird’s schwierig mit dem Vortrieb im „Human Power Hybrid“: Das Twike 5 bringt mindestens 600 kg auf die Waage. Da ist es gut, dass zumindest auch der Beifahrer am Pedalgenerator mitstrampeln kann. Oder man stöpselt das Gefährt einfach an. Mit Wechselstrom lassen sich in zehn Minuten 7,5 Kilometer Reichweite nachtanken, mit Gleichstrom sind es in derselben Zeit 45 Kilometer.
Hinter den zwei Personen bietet das Twike 5 Platz für 300 Liter Gepäck. Was es nicht gibt, ist ein Lenkrad oder eine Lenkstange. Das ganze Fahren ist eher gewöhnungsbedürftig. Gelenkt wird mit zwei Hebeln, die man links und rechts in der Hand hat.
„Deutschlands innovativstes Fahrzeug“ soll ab Ende des Jahres als Kleinserie von 500 Stück aufgelegt werden. Der Preis: je nach Akkugröße 39.900 oder 49.900 Euro. Gebaut wird der Pedalritterbolide im Städtchen Rosenthal unweit von Frankfurt.
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