„Krone“-Kommentar

Fliegen, aber billig

Wirtschaft
23.06.2022 10:50

Vor der Pandemie hörte man aus der Branche eines: Es werden immer mehr Flieger abheben, und die Preise bleiben trotzdem am Boden. Um die Massen über den Wolken zu befördern, wurden neue Jets gebaut, in die man ohne Rücksicht auf Beinfreiheit und sonstige Abstände mehr Menschen hineinpferchen konnte.

Die „Auslastung pro Sitzkilometer“ muss stimmen, posaunten die Airline-Manager. Damit man sich die Schlacht um die 9,90-Euro-Tickets auch leisten konnte, musste kräftig gespart werden. Also kein Essen mehr auf Kurzstrecken, Getränke nur mehr gegen Bezahlung. Die teure Business-Class konnte sich ein Normalverdiener ohnedies nie leisten.

Das war es dann mit dem einstigen Traumjob vieler junger Mädchen (und mancher Burschen) - die Flugbegleiter musste es billiger geben. Schließlich haben sie auch weniger Arbeit, wenn es nichts zu servieren gibt. Ähnliches geschah beim Bodenpersonal: Jetzt muss man schon oft seinen Koffer am Automaten abgeben und sich sein Adresspickerl vorher selber ausdrucken. Das Personal hilft nur bei Bedarf. Dafür wird es vermutlich wohl auch weniger Geld geben, weil die Airlines über hohe Gebühren der Flughäfen jammern.

Verständlich, dass sich viele Beschäftigte in der Corona-Zeit andere Jobs suchten. Jetzt steigt der Bedarf wieder, und die Fluglinien finden keine Mitarbeiter. Wer will schon zum Billiglohn im Billigflieger im Stundentakt über Europa kreisen? Doch angeblich ist den Kunden alles recht, solange die Preise trotz teurer Energie günstig bleiben.

Porträt von Manfred Schumi
Manfred Schumi
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