16 Jahre nach Tat

Litwinenko-Mord: Mutmaßlicher Täter verstorben

Ausland
05.06.2022 18:50

Fast 16 Jahre nach dem Giftmord an dem Kremlgegner Alexander Litwinenko in London ist der von der britischen Justiz beschuldigte Tatbeteiligte Dmitri Kowtun tot. Der Geschäftsmann sei im Alter von 57 Jahren an den Folgen einer Corona-Erkrankung gestorben, berichtete die russische Staatsagentur TASS am Samstag. Kowtun, der zeitweise in Deutschland gelebt hatte, soll Litwinenko mit dem Strahlgift Polonium 210 getötet haben. Die Bilder des sichtlich gezeichneten Strahlenopfers gingen damals um die Welt.

Der ebenfalls tatverdächtige Andrej Lugowoj, der in Russland Parlamentsabgeordneter ist, bestätigte die Todesmeldung in seinem Nachrichtenkanal bei Telegram. „Mein enger und treuer Freund Dmitri Kowtun ist vorzeitig aus dem Leben geschieden. Das ist für uns ein unersetzbarer und schwerer Verlust“, sagte Lugowoj. Er und Kowtun werden von der britischen Justiz verdächtigt, den früheren russischen Geheimdienstmitarbeiter Litwinenko, der später den britischen Geheimdienst mit Informationen versorgte, 2006 mit dem radioaktiven Stoff Polonium 210 getötet zu haben. Litwinenko beschuldigte vom Krankenbett aus Präsident Wladimir Putin, hinter dem Mordanschlag zu stehen. Er starb im November 2006 unter schlimmsten Qualen an den Folgen der Verstrahlung.

Nie an Großbritannien ausgeliefert
Kowtun, Lugowoj und die russischen Behörden bestritten, etwas mit dem Tod zu tun zu haben. Der frühere Geheimdienstler Lugowoj und Kowtun hatten sich mit Litwinenko im Hotel Millennium im schicken Londoner Stadtteil Mayfair zu einem Tee getroffen. Dort wurde Litwinenko, der im Kreml als Verräter galt, einem britischen Untersuchungsbericht zufolge vergiftet. Die beiden Verdächtigen kehrten nach der Tat wieder nach Russland zurück und entzogen sich der britischen Justiz.

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