Tod des Kaisersohns
München erweist Otto Habsburg die letzte Ehre
Unter den Klängen der Bayernhymne und der Kaiserhymne von Joseph Haydn wurde der Sarg des Verstorbenen in einen Bestattungswagen verladen. Dabei erklang inmitten der bayerischen Landeshauptstadt der ursprüngliche Text der späteren deutschen Nationalhymne: "Innig bleibt mit Habsburgs Throne Österreichs Geschick vereint."
Bayerns Ministerpräsident betonte die demokratische Überzeugung des im Alter von 98 Jahren verstorbenen Kaisersohnes und letzten Kronprinzen der Donaumonarchie. Der Fall des Eisernen Vorhangs und die deutsche Wiedervereinigung seien auch dem Einsatz Habsburgs für eine friedliche und freie Gemeinschaft der europäischen Völker zu verdanken, sagte Seehofer. Bayern habe in Habsburg, der von 1979 bis 1999 für die CSU im Europäischen Parlament saß, einen "hervorragenden Botschafter in Europa und der Welt" gehabt.
Requiem in der Münchener Theatinerkirche
Zuvor hatte Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, in der nahe gelegenen Münchener Theatinerkirche ein Requiem für den Kaisersohn zelebriert. Der Verstorbene habe sich für die christliche Prägung Europas eingesetzt, hob Marx hervor. Sein "großer Name" sei für Otto Habsburg Herausforderung und Berufung gewesen, die er angenommen habe, so der Kardinal. Habsburg habe seine Berufung darin gesehen, Europa zu einen, und zwar "nicht im Sinne des Geldverdienens", sondern "im geistigen und geistlichen Sinne".
An dem Pontifikalrequiem in der Theatinerkirche nahmen neben der Familie Habsburg unter anderen Bayerns Ministerpräsident Seehofer, der österreichische Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel sowie Spitzenpolitiker aus Bayern teil. Im Anschluss daran gab die CSU für rund 700 geladene Gäste einen Empfang in der Münchener Residenz. Danach wird Habsburgs Leichnam in den steirischen Wallfahrtsort Mariazell überführt. Otto Habsburg und seine im Vorjahr verstorbene Ehefrau Regina werden in der Basilika aufgebahrt.
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