Rauchen

Arbeiten nur für Zigaretten?

Gesund Aktuell
30.05.2022 17:00

Sozialmediziner Univ.-Doz. Dr. Ernest Groman präsentiert eine neue Erkenntnis anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai. Dass Verbote nicht erfolgreich sind, wenn es ums Rauchen geht, wissen wir seit Jahrzehnten. Weder die schwarze Lunge im Glas noch drohende Strafen hatten abschreckende Wirkung.

Aber es gibt laut aktuellen Untersuchungen eine wirkungsvolle Maßnahme. Dr. Ernest Groman vom Nikotin-Institut: „Es ist eindeutig der Preis!“ Wenn die Zigaretten teurer werden, sinkt nachweislich der Konsum. Allerdings sieht unser Experte auch das Problem dabei: „Da Rauchen ja eine Sucht ist, besteht für viele Menschen die Gefahr, dass sie lieber auf andere wichtige Anschaffungen verzichten, bloß um weiter rauchen zu können. Wenn sozial Schwächere letztlich nur noch für die Zigaretten arbeiten, ist das bestimmt auch nicht ideal!“

Derzeit setzen weltweit lediglich 13% aller Länder Preiserhöhungen zur Eindämmung des Rauchens ein. In Brasilien wurde sogar eine besonders schwierige Situation geschaffen: Durch ein Verbot von E-Zigaretten gibt es dort keine Alternative zu schädlichen Zigaretten. Dr. Groman: „Diese Entscheidung ist nicht nachvollziehbar, weil laut Studien E-Zigaretten kaum negative Effekte erzeugen.“ Der Fachmann ist langjährig in der Raucherentwöhnung tätig. Für alle, die den Zigaretten Lebewohl sagen wollen, hat Dr. Groman ein 7-Punkte-Programm zusammengestellt:

  1. Den Zeitpunkt für die letzte Zigarette innerhalb von zwei Wochen nach dem Entschluss planen.
  2. Ablenken! So viel wie möglich beschäftigt sein, um in der kritischen Zeit nach dem Aufhören nicht dauernd ans Rauchen zu denken.
  3. Zigaretten eliminieren. Sie sollten einfach nicht mehr vorhanden sein. Verstecken hilft nicht: Man findet sie immer
  4. Gezielt Kontakt mit Nichtrauchern suchen.
  5. Rückfälle sind häufig mit Alkoholkonsum kombiniert. Auch aus dieser Tatsache lassen sich Konsequenzen ziehen!
  6. Hilfsmittel einsetzen: Medikamente (Apotheke) , E-Zigaretten (Trafik etc.).
  7. Anfangsprobleme durchstehen: Entzugszeichen klingen erfahrungsgemäß nach zwei bis drei Tagen ab, bei starken Rauchern kann es zwei bis drei Wochen dauern. Bei der Hälfte der entwöhnten Raucher sind die Symptome nach einem Jahr völlig weg.
Porträt von Wolfgang Exel
Wolfgang Exel
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