Wien will vermitteln

Druck von Trump: Selenskyj „wartet“ auf Putin

Außenpolitik
11.05.2025 21:32

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntagabend bekannt gegeben, dass er demnächst mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentreffen will. US-Staatschef Donald Trump hatte der Ukraine zuvor einmal mehr mit seiner direkten Art Druck gemacht.

Trump hatte die Ukraine aufgefordert, man möge der von Putin vorgeschlagenen Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche in der Türkei zustimmen. Zwar bezweifelt der Republikaner, dass der russische Staatschef tatsächlich ein Friedensabkommen schließen will, die Fortsetzung der Verhandlungen sei jedoch essenziell – denn nur dann wüssten Kiew, die europäischen Partner und die USA, woran sie seien, schrieb Trump am Sonntag auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social.

„Putin will keine Waffenruhe“
„Ich beginne zu bezweifeln, dass die Ukraine einen Deal mit Putin machen wird“, räumte der US-Präsident ein. „Putin will keine Waffenruhe mit der Ukraine, sondern er will stattdessen ein Treffen am Donnerstag in der Türkei, um über ein mögliches Ende des BLUTBADES zu verhandeln.“ Anschließend werde man „in der Lage sein, festzustellen, ob ein Deal möglich ist oder nicht.“

Wladimir Putin
Wladimir Putin(Bild: AFP/ALEXANDER KAZAKOV)

Gegen Putin schoss Trump außerdem, dass er „zu sehr damit beschäftigt ist, den Sieg im Zweiten Weltkrieg zu feiern, der ohne die Vereinigten Staaten von Amerika nicht (nicht einmal annähernd!) hätte gewonnen werden können.“ Zum Abschluss folgte noch in dicken Lettern: „TREFFEN SIE SICH JETZT!!!”

„Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich“, versprach Selenskyj schließlich am Sonntagabend auf der Plattform X. Er äußerte die Hoffnung, „dass die Russen keine Ausreden suchen“ und betonte, dass die Ukraine ab Montag eine „volle und dauerhafte Feuerpause“ erwarte, um eine notwendige Grundlage für die Diplomatie zu schaffen. „Es hat keinen Sinn, das Töten fortzusetzen.“

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, der britische Premierminister Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron und Polens Ministerpräsident Donald Tusk hatten mit Selenskyj ultimativ eine Waffenruhe von Russland ab diesem Montag gefordert.

Kremlchef Putin selbst hatte in der Nacht zuvor die Aufnahme von Verhandlungen in der Türkei angeboten, um über ein mögliches Ende für den über drei Jahre dauernden Krieg in der Ukraine zu beraten.

Treffen wohl in der Türkei
Die Türkei hat sich inzwischen bereit erklärt, die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine auszurichten. Bereits 2022, kurz nach Kriegsbeginn, hatten Russland und die Ukraine in Istanbul letztlich erfolglose Verhandlungen über ein Ende der Kampfhandlungen geführt.

Österreich bietet sich an
Auch Österreich bot sich als Gastgeberland an. „Österreich begrüßt die aktuellen Bemühungen um einen Friedensschluss und Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Die österreichische Regierung ist bereit, die Verhandlungen in Wien als Sitz der UNO zu führen und zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine beizutragen“, schrieb das Außenministerium in Wien am Nachmittag in den sozialen Netzwerken.

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