Viele Bereiche des menschlichen Körpers sind bei „ihr“ anders als bei „ihm“. Dies betrifft auch die Haut. Hier sind die geschlechtsspezifischen Faktoren vor allem in Hinblick auf Krankheiten von großem Interesse.
Das größte Organ unseres Körpers wird von Alter, Lebensstil, Umwelt, aber auch vom Geschlecht beeinflusst. Vor allem die Sexualhormone wie Östrogen und Testosteron spielen eine wesentliche Rolle. Männerhaut ist dicker, großporiger, robuster, meist dunkler und öliger (da sie mehr Fett bzw. Talg produziert) als jene der Frauen. Die unterschiedlichen Merkmale sind nicht nur interessant hinsichtlich der Auswahl oder Erzeugung entsprechend angepasster Pflegeprodukte, sondern vor allem in Bezug auf die Entstehung von Erkrankungen. Hormonelle Veränderungen wirken sich etwa auf den pH-Wert der Haut (und somit auf den Schutz vor schädlichen Keimen), die Wundheilung oder das Risiko zur Entwicklung eines Autoimmunleidens aus.
Bei Hauterkrankungen sind Männer im Allgemeinen häufiger von Infektionen betroffen, während Frauen anfälliger für Pigmentstörungen, bestimmte Haar- und insbesondere Autoimmun- sowie allergische Erkrankungen sind.
Assoz. Prof. PD. DDr. Daniela Haluza, Zentrum für Public Health, Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin, Med Uni Wien
„Bei Hauterkrankungen sind Männer im Allgemeinen häufiger von Infektionen betroffen, während Frauen anfälliger für Pigmentstörungen, bestimmte Haar- und insbesondere Autoimmun- sowie allergische Erkrankungen sind.“ Dies berichtet Assoz. Prof. PD. DDr. Daniela Haluza, Zentrum für Public Health, Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin, Med Uni Wien, im Fachmagazin „Ärzte Krone“. Eine allergische Kontaktüberempfindlichkeit etwa gegen Nickel und Kosmetika tritt bei Frauen häufiger auf. Verstärkt dadurch, dass Risikoberufe für Hautkrankheiten wie Pflege, Friseurhandwerk, Flugbegleiter zum Großteil „weiblich“ sind.
Autoimmunerkrankungen treten bei „ihr“ öfter auf (ca. 80% aller Fälle), wofür in der Regel die Sexualhormone (vor allem Östrogen) verantwortlich sind. Auch die unterschiedliche Zusammensetzung der Darmbakterien bei Frauen und Männern könnte hier eine Ursache sein, wie Dr. Daniela Haluza weiter ausführt. Hautkrebs (Melanom) tritt zunehmend bei Männern auf und an anderen Stellen als bei Frauen. Beeinflusst wird dies z. B. durch Verhaltensaspekte, wie Verwendung von Sonnenschutz oder Vorsorgeuntersuchungen. Das stärkere Beachten der Geschlechtsunterschiede bei dermatologischen Erkrankungen wäre daher sowohl bei Vorbeugung als auch Diagnose und Therapie von Vorteil.
23. 5. „Dermatologie“ - um 16.55, am 24. 5. um 7.45 und 12.30 Uhr, sowie am 27. 5. um 08.10 Uhr. Expertin Dr. Daniela Haluza, Umweltmedizin, beantwortet im Interview interessante Fragen zum Thema: Einfluss von geschlechtsspezifischen Merkmale auf die Entstehung von Hautkrankheiten.
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