500-Euro-Smartphone

Vivo V23: Selfie-Spezialist mit Farbwechseleffekt

Elektronik
22.05.2022 07:00

Die chinesische Smartphone-Marke Vivo verkauft mit dem V23 ein neues Android-Handy in Österreich, das mit ungewöhnlichen Selfie-Tricks nach Abnehmern sucht. Eine 64-Megapixel-Hauptkamera und eine 50-Megapixel-Selfiekamera mit Doppelblitz werden mit flippiger Optik und 5G gepaart. Ist das 500-Euro-Handy ein gutes Paket? Wir haben es getestet.

Vivo vermarktet das V23 als Selfie-Knüller für Social-Media-Intensivnutzer: Mit einem 50-Megapixel-Sensor und Dual-LED-Blitz ist Frontkamera äußerst üppig ausgestattet. Im Test lieferte sie scharfe und detailreiche Ergebnisse, den Blitz werden Selfie-Enthusiasten bei Innenaufnahmen und wenig Licht schnell zu schätzen wissen. Hier hebt sich das V23 von der Konkurrenz ab.

Gute 64-Megapixel-Hauptkamera an Bord
Die Hauptkamera - ein Dreifach-System mit lichtstarker 64-Megapixel-Primärkamera (F/1.9), 8-Megapixel-Weitwinkeloptik und einer 2-Megapixel-Makrolinse - macht ebenfalls einen guten Job. Die Hauptkamera stellt dank Phasenerkennungs-Autofokus schnell scharf und liefert bei Tageslicht oder hellem Kunstlicht zuverlässig scharfe und detailreiche Ergebnisse. Bei schlechter Beleuchtung nimmt der Detailgrad ab, es entstehen aber immer noch brauchbare Ergebnisse.

Beim Filmen (4K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde) hätten wir uns optische Bildstabilisierung gewünscht. Die Weitwinkelkamera arbeitet bei gutem Licht solide, die Makrokamera erscheint eher selten nützlich - hier haben teurere Modelle mit Zoomoptik die Nase vorn.

Sehr gutes OLED-Display mit 90-Hertz-Automatik
Das Display im 20:9-Format mit eingebautem Fingerscanner wusste im Test gut zu gefallen: OLED-typisch gibt es viel Kontrast und brillante Farben, mit 2400 mal 1080 Pixeln Auflösung wird auch mehr als genug Schärfe geboten. Die hohe Bildwiederholrate von bis zu 90 Hertz sorgt für flüssigeres Gaming und Scrollen.

Dank einer Umschalt-Automatik muss sich der Nutzer dabei erfreulicherweise nicht zwischen hoher Bildwiederholrate und langer Akkulaufzeit entscheiden - im Test holten wir bei alltäglicher Nutzung und mit aktiver Automatik zwei Tage Betrieb aus dem V23. Sparsame User werden auch drei Tage Betrieb herausholen können, Intensivnutzer schon nach einem Tag nachladen. Das beiliegende Schnellladegerät beendet den Ladevorgang via USB-C binnen einer Stunde.

Genug Rechenkraft, aber Gamer wollen vielleicht mehr
Beim Prozessor des V23 setzt Vivo auf den im 6-Nanometer-Verfahren gefertigten Achtkern-Chip MediaTek Dimensity 920, der auf acht (128-Gigabyte-Modell) bzw. 12 Gigabyte RAM (256-Gigabyte-Modell) zugreift. Für die tägliche Android-Nutzung stellt der Prozessor mehr als genug Leistung bereit: Das Interface lässt sich flüssig bedienen, Apps starten flott.

Abstriche macht man bei der 3D-Leistung: Verglichen mit den High-End-Prozessoren in teuren Oberklasse-Smartphones, liefert der MediaTek-Chip im V23 im 3DMark-Benchmark nur halb so viel Performance. Gamer, denen viel Spieleleistung wichtig ist, werden mit dem V23 also nur bedingt glücklich.

Moderne Funkausstattung, keine Speichererweiterung
Die Ausstattung des Vivo V23 ist modern: Wer bereits einen passenden Tarif hat, surft im 5G-Netz, außerdem gibt es flottes Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2, NFC und die gängigen Navigationsdienste. Der im Display verbaute Fingerscanner arbeitet zuverlässig, könnte aber flotter sein. Der Mono-Speaker im V23 ist ausreichend laut, auf Stereo-Sound wird aber leider verzichtet.

Einen microSD-Slot gibt es nicht, wie viel Speicherplatz von Nöten ist, sollte man also bereits beim Kauf wissen. Ebenfalls nicht vorhanden: eine 3,5-Millimeter-Audioklinke für Kopfhörer mit Kabel. Auf ein wasserfestes Gehäuse - in der Oberklasse mittlerweile üblich, aber auch bei manchen Samsung-Geräten der 400-Euro-Klasse schon an Bord - muss man beim Vivo V23 verzichten.

Sauber verarbeitet, netter Farbwechsel-Effekt
Das Vivo V23 ist sauber verarbeitet und liegt mit seinem kantigen, an neuere Apple-Smartphones erinnerndem Design gut in der Hand. Der Farbwechsel-Effekt der goldenen Variante, die bei Kontakt mit Sonnenlicht eine grünliche Farbe annimmt, ist ein ungewöhnliches und nett anzusehendes Extra. Eine transparente Hülle liegt dankenswerterweise bei: Da das Kameramodul etwas aus dem Gehäuse hervorsteht, ist es ratsam, diese auch zu nutzen. Mit 6,44 Zoll Diagonale ist das V23 kein kleines Smartphone, dank dünner Ränder ist es aber noch ausreichend handlich.

Android 12 mit etwas Bloatware an Bord
Bei der Software setzt das Vivo V23 auf Android 12 mit Vivos leicht modifizierter „Funtouch“-Oberfläche. Die Bedienung stellt Android-Kenner vor keine Herausforderungen, die üblichen Google-Dienste sind im Gegensatz zu manchen anderen Smartphones aus China vorinstalliert. Leider liefert Vivo auch etwas Bloatware mit - etwa eine Hotel-Buchungs-App und einen Streaming-Dienst. Die potenziell unerwünschten Dreingaben sind aber problemlos deinstallierbar. Wie es mit der langfristigen Update-Versorgung aussieht, können wir nach einigen Wochen Testdauer noch nicht abschließend beurteilen. Erste Aktualisierungen wurden im Test aber zuverlässig geliefert.

Fazit: Das Vivo V23 hebt sich vor allem mit seiner hochgezüchteten Selfie-Kamera von der Konkurrenz ab, überzeugt aber auch mit einer guten Hauptkamera. Es verfügt über ein sehr gutes Display, einen ausreichend ausdauernden Akku und - sofern nicht 3D-Leistung oberste Priorität hat - genug Rechenleistung. Auch die übrige Ausstattung ist auf der Höhe der Zeit. In der gehobenen Mittelklasse gibt es allerdings auch eine Menge ebenfalls üppig ausgestattete Konkurrenz - darunter Geräte mit spritzwassergeschütztem Gehäuse oder optischer Bildstabilisierung.

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