Jungpapa Stefan Kraft holt bei seinem Comeback-Springen in Klingenthal den zweiten Platz. Domen Prevc baut mit dem Sieg seine Weltcupführung weiter aus. Der Deutsche Philipp Raimund belegt Rang drei.
Durch Jungpapa Stefan Kraft haben Österreichs Adler den Sprung zurück aufs Weltcup-Stockerl geschafft. Der Salzburger, der für die Geburt seines ersten Kindes zuletzt pausierte, meldete sich als Zweiter in Klingenthal eindrucksvoll zurück. Der Slowene Domen Prevc sprang erneut allen davon und baute seine Führung im Skisprung-Gesamtweltcup aus. Seine Schwester Nika Prevc triumphierte bei den Frauen.
Zuletzt drei Springen ohne Podest
Österreichs erfolgsverwöhnte Skispringer hatten zuletzt dreimal in Folge das Podest verpasst. Kraft war für die Bewerbe in Ruka und Wisla wegen der bevorstehenden Geburt seiner Tochter aus dem Weltcup ausgestiegen. Nach neuntägiger Schanzenpause hatte er in Deutschland keine Anlaufschwierigkeiten. Mit Sprüngen auf 132,5 und 133,5 m war er nur gegen den momentanen Überflieger Prevc (142,5/143) chancenlos. Der Sieger hatte 25,5 Punkte Vorsprung.
Glücksgefühle reisten mit
„Das hätte ich mir nicht besser vorstellen können. Gleich wieder auf dem Podium zu stehen, das ist wunderschön“, sagte Kraft. Er habe Skispringen vermisst, aber daheim habe er Unglaubliches erleben dürfen, sprach er die Geburt seines Kindes an. „Es schaut so aus, dass die Glücksgefühle, Adrenalin, Emotionen nach Klingenthal mitgefahren sind. Es ist perfekt aufgegangen.“ Er bedankte sich bei seiner Familie, die ihm die Reise „erlaubt“ habe. Die nebligen Bedingungen seien sehr „strange gewesen“, weil man ins leere Weiße fahre. ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl habe er nicht mehr gesehen, nur noch den Pfiff gehört. „Dann legst los.“
Hörl fällt zurück
Jan Hörl fiel von Platz drei auf sechs zurück. Jonas Schuster wurde Elfter, für den amtierenden Gesamtweltcupsieger Daniel Tschofenig reichte es im Rückenwind-Springen nur zu Platz 13. Kopfschüttelnd verließ der Kärntner den Auslauf. Stephan Embacher (19.) und Manuel Fettner (23.) holten ebenfalls Weltcuppunkte.
Eder auf Großschanze nur Zehnte
Prevc nutzte günstige Windbedingungen bereits im ersten Durchgang und triumphierte mit zweimaliger Bestweite. Im neunten Saisonspringen schaffte es der Slowene zum sechsten Mal aufs Podest. Zuvor hatte sich am selben Ort bereits Domens Schwester Nika vor Freitag-Gewinnerin Nozomi Maruyama (JPN) durchgesetzt. Lisa Eder musste sich nach Rang drei am Vortag auf der Großschanze mit dem zehnten Platz begnügen, auf die Top drei fehlten über 25 Zähler. „Klingenthal ist eine Schanze für die Flieger. Da fehlt mir das nötige Fluggefühl.“ Die Oberösterreicherin Julia Mühlbacher wurde 17., weitere ÖSV-Springerinnen waren nicht am Start.
Vor der Two-Nights-Tour zu Silvester und Neujahr wartet auf die Frauen in der kommenden Woche noch das Gastspiel in Engelberg in der Schweiz. Die Two-Nights-Tour mit Springen in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf soll letztmals in dieser Form ausgetragen werden. Ab 2026 soll es eine Vierschanzentournee für Frauen geben.
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