Spot sorgt für Ärger
Zu gruselig: McDonald‘s stoppt Weihnachtswerbung
Ein Weihnachtsvideo, das eigentlich die festliche Saison bewerben sollte, hat McDonald’s in den Niederlanden nun in Erklärungsnot gebracht: Nach massiver Online-Kritik zog das Unternehmen einen KI-generierten Werbespot zurück. Die 45 Sekunden lange Werbung war erst am 6. Dezember veröffentlicht worden – und verschwand nur drei Tage später wieder.
McDonald’s Niederlande bestätigte gegenüber der britischen BBC, man habe den Clip entfernt und sprach von einem „wichtigen Lernmoment“ bei der Erkundung des „effektiven Einsatzes von KI“. Produziert wurde das Video vom niederländischen Agenturteam TBWA\Neboko sowie der US-Filmfirma The Sweetshop.
Clip so gar nicht festlich
Der Spot zeigte verschiedene Szenen von Dingen, die während der Weihnachtszeit schiefgehen können – unterlegt mit dem Slogan „the most terrible time of the year“. Die Botschaft: In Gesellschaft der Fast-Food-Kette sei die Saison angenehmer. Doch statt festlicher Stimmung löste der Clip vor allem Ablehnung aus.
Gruselig statt gemütlich
In sozialen Netzwerken kritisierten Zuschauer vor allem die unheimlich wirkenden Figuren und die Vielzahl schlecht zusammengefügter Szenen. Kommentare beschrieben das Video als „creepy“, „schlecht geschnitten“ und „die schlimmste Werbung des Jahres“. Ein weiterer Vorwurf: Mit solchen Produktionen könnten Schauspieler und Filmcrews verdrängt werden. Ein Instagram-Nutzer schrieb: „Keine Schauspieler, kein Kamerateam… willkommen in der Zukunft des Filmemachens. Und sie ist schlecht.“
Die technische Grundlage trug ebenfalls zum Unbehagen bei: KI-generierte Videos verzerren oft, je länger sie laufen. Viele der üblichen Clips sind nur wenige Sekunden lang, weshalb selbst ein 45-Sekunden-Werbespot aus zahlreichen zusammengesetzten Sequenzen bestehen dürfte.
Firma: „Das war kein KI-Trick“
Die Produktionsfirma The Sweetshop verteidigte indes ihre Arbeit. CEO Melanie Bridge, zitiert vom Portal „Futurism“, erklärte, das Team habe sieben Wochen lang „kaum geschlafen“, „Tausende Takes“ erstellt und den Film anschließend wie jede andere hochwertige Produktion zusammengeschnitten. „Das war kein KI-Trick“, sagte sie. „Es war ein Film.“
Gemischte Gefühle bei KI-Werbung
Während einige große Marken – etwa Coca-Cola – mit KI-generierten Weihnachtskampagnen durchaus Erfolg haben, bleibt die Technik umstritten. Eine Analyse von Social Sprout attestierte Coca-Colas KI-Weihnachtswerbung immerhin eine positive Online-Stimmung von 61 Prozent. Andere Unternehmen wie das Luxuslabel Valentino ernten dagegen scharfe Kritik – ihre KI-Werbung wurde unter anderem als „billig“ und „faul“ bezeichnet.
McDonald’s Niederlande betonte in seinem Statement, der Spot habe stressige Weihnachtssituationen widerspiegeln sollen.









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