Portrait

„Wir sind die Wurzeln der Festspiele“

Vorarlberg
08.05.2022 16:55

Judith Salzmann - im Zivilberuf Biotechnologin - ist Obfrau des Vereins „Freunde der Bregenzer Festspiele“ und möchte das Kultur-Event noch näher zur Bevölkerung bringen.

Frage: Was haben Industrieabwässer-Reinigung und klassische Konzerte miteinander gemeinsam? Antwort: Judith Salzmann, die sich beruflich als Ingenieurin im eigenen Unternehmen mit Mikroorganismen beschäftigt und sich ehrenamtlich und in großem Ausmaß für Kultur engagiert. „Ich bin seit jeher von den Festspielen fasziniert. Nicht nur von den Aufführungen, sondern auch vom Enthusiasmus rund um das Festival“, so Judith, die ihren Vater schon als Kind auf die Seebühne begleiten durfte. Seit rund einem halben Jahr ist sie Obfrau des „Vereins der Freunde der Bregenzer Festspiele“, neben Bund, Land und Stadt einer der Träger des weit über die Bodenseeregion strahlenden Kultur-Events.

Wobei der Verein der Freunde keineswegs ein abgehobener Kreis ist, sondern, ganz im Gegenteil, mit ein Grund dafür, warum sich Bregenz als Kulturstadt etablieren konnte. „Es waren damals engagierte Bregenzer Bürger und nicht die öffentliche Hand, die die Festspiele nach dem Krieg aus der Taufe hoben - und aus den Müttern und Vätern wurden im Laufe der Jahrzehnte die Freunde der Festspiele“, so die 57-Jährige, die nach ihrem Studium der Biotechnologie in Wien in ihr Heimatstadt zurückkehrte.

Hinter die Kulissen blicken
„In den 80er- und 90er-Jahren hatten Intendant Wopmann, Präsident Rhomberg und mein Onkel Franz Salzmann die Festspiele neu ausgerichtet und Kultur geschaffen, die man, wenn überhaupt, sonst nur in Großstädten erlebt“, streut Judith der legendären Festspiel-Trojka Rosen, betont aber auch: „Dennoch blieb die Verbindung zur Bevölkerung und die Verwurzelung in Bregenz immer bestehen und erlebbar, wie etwa der Volksempfang zur Eröffnung beweist.“ Dieses „Wir sind die Festspiele“-Gefühl möchte die Mutter von drei Söhnen stärken und an die nächsten Generationen weitergeben. „Natürlich bewundere ich das Spektakel am See, aber fast noch lieber sind mir die Hausoper-Perlen, das teilweise experimentelle Rahmenprogramm und die Einbindung junger und regionaler Talente, etwa im Opernstudio“, so die Mozart-Liebhaberin.

Und eingebunden werden immer auch die mittlerweile gut 1100 Mitglieder der „Freunde“, die alljährlich zur Eröffnung geladen werden und dank Künstlergesprächen, Exkursionen und Besuchen bei den Proben auch hinter die Kulissen des Kulturbetriebs blicken können. „Trotz Pandemie und der Absage 2020 blieben uns alle Freunde treu und natürlich würde es mich freuen, auch neue Freunde zu gewinnen - denn der Gewinn ist ein gegenseitiger“, sagt die neue Obfrau. Sie ist auf jeden Fall ein Gewinn für den Verein ...

Raimund Jäger
Raimund Jäger
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