Götterdämmerung im „Russ-Land“. Seien wir ehrlich: Wenn wir im Rest Österreichs, vor allem im weiter entfernten, ein Bild von den Vorarlbergern haben, dann jenes der fleißigen, rechtschaffenen Menschen. Aber ansonsten nimmt man wenig Notiz von Vorarlberg, einem Bundesland, das kleiner ist als manch Bezirk in anderen Bundesländern. Man stellt sich dort auch nicht gerne ins Rampenlicht. Und nun das: Alle Scheinwerfer auf den ÖVP-Wirtschaftsbund, auf die Landes-ÖVP und jetzt stark auch auf den ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner gerichtet. Denn mittlerweile ist über den Skandal rund um den schwarzen Wirtschaftsbund und seine ungustiösen Inseratengeschäfte schon so viel bekannt, dass es den Landeshauptmann selbst in Bedrängnis bringt. Oder wie es Emanuel Walser, „Krone“-Redaktionsleiter in Vorarlberg, heute seinen österreichweit erscheinenden Bericht lyrisch betitelt: „Götterdämmerung im ,subara´ Ländle“, also im „sauberen Ländle“. Der - stark vereinfachte - bisher bekannte Sachverhalt: Der Wirtschaftsbund sammelte, teils gemeinsam mit dem allmächtigen Medienreich Russmedia, eifrigst Inserate für das Blättchen des Wirtschaftsbundes, Geld vom Wirtschaftsbund floss Richtung ÖVP und einzelne ÖVP-Politiker. Und aufs Steuerzahlen vergaß man nebenbei. Mittlerweile wurde eine fällige Nachzahlung von 1,3 Millionen Euro errechnet. Ausgerechnet die mit der ÖVP so fest verflochtenen „Vorarlberger Nachrichten“ berichteten jetzt über das Protokoll eines Wirtschaftstreibenden, dass der Landeshauptmann bei ihm höchstpersönlich für Inserate im Wirtschaftsbund-Blatt geworben habe. Da fordert nicht nur die Opposition den Rücktritt des Landeshauptmanns, der bisher den „Saubermann“ gab. Wie unsauber vieles in Vorarlberg abgeht, darüber schreibt auch die aus Vorarlberg stammende „Krone“-Autorin Conny Bischofberger heute in ihrer Kolumne. Sie beleuchtet die „unselige Allianz zwischen Politik, Wirtschaft und Medien“, die „nach dem Skandal um die Machenschaften beim Vorarlberger Wirtschaftsbund auf dem Prüfstand steht. Und damit das halbe Russ-Land und sein demokratiepolitisches Verständnis.“
Schlafloser Putin? Weit über Russland hinaus zerbricht man sich den Kopf über den seltsamen TV-Auftritt von Wladimir Putin, bei dem er sich während seiner „Befehlsausgabe“ an Verteidigungsminister Schoigu zwölf Minuten lang am Tisch festhält. Der oberste Feldherr und mutmaßliche Kriegsverbrecher wirkt gezeichnet, aufgedunsen, kraftlos. Man will ja kaum glauben, dass er schlaflose Nächte hat. Verfolgen ihn die von ihm angeordneten Grausamkeiten vielleicht doch in den Schlaf? Darf man das hoffen? Oder ist der Kreml-Herr an Parkinson erkrankt, wie es Beobachter für möglich halten? Ist er gar schwer krank? Und was hätte das für Folgen - wenn dieser Kriegsherr selbst nicht mehr viel zu verlieren hätte?
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